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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Glomus vagale oder caroticum? Lokalisationsdiagnostik und Folgen für die Therapie

Meeting Abstract

  • corresponding author Wiebke Mannhardt - Klinik für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Georgios Psychogios - HNO, Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Ansgar Berlis - Neuroradiologie, Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Johannes Zenk - HNO, Klinikum Augsburg, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod141

doi: 10.3205/15hnod141, urn:nbn:de:0183-15hnod1415

Published: March 26, 2015

© 2015 Mannhardt et al.
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Text

Einleitung: Paragangliome (PG) des Kopf-Hals Bereichs stellen eine seltene Tumorentität dar. Die präoperative Lokalisationsdiagnostik kann für die postoperative Schluckfunktion entscheidend sein, da bei einem PG des N.vagus dieser intraoperativ mit hoher Wahrscheinlichkeit geschädigt wird. Alternativ zur Operation kann je nach Beschwerden und Patient auch eine Bestrahlung erfolgen oder eine abwartende Haltung eingenommen werden. Diese Problematik wird anhand eines Fallberichtes dargestellt.

Fallbericht: Bei einer 65-jährigen Patientin bestand eine links cervikale Schwellung. In der MRT und der Songraphie ergab sich der Verdacht auf auf ein PG der A.carotis. Die Tumorausdehnung betrug 5,4 x 4 x 4 cm. Es wurde zunächst eine primär operative Therapie indiziert. Direkt präoperativ erfolgte eine Angiographie und zusätzliche Embolisation über eine perkutane Direktpunktion mit Onyx® (Ethylenvinyl-Alkohol-Copolymer). Bei der operativen Exploration des PG konnte mit Hilfe des Neuromonitorings des N.vagus die korrekte anatomische Lage des Tumors frühzeitig identifiziert werden. Aufgrund der zu erwartenden postoperativen Schluckstörung wurde auf eine Resektion des Tumors verzichtet und lediglich eine Biopsie zur Diagnosesicherung durchgeführt. Es erfolgte die Einleitung einer primären Radiotherapie.

Schlussfolgerung: Die prä- und intraoperative Unterscheidung von PG der A.carotis oder des N.vagus kann für den Patienten hinsichtlich der Folgen der Operation entscheidend sein. Die Therapieentscheidung zwischen einer radikalen chirurgischen Resektion, einer primären Bestrahlungstherapie oder „wait and scan“ müssen individuell entschieden und mit dem Patienten ausführlich besprochen werden. So kann auch ein intraoperativer Befund zu einer Revision der therapeutischen Option führen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.