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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Ist eine geringere therapeutische Invasivität beim Peritonsillarabszess nachteilig für Patienten?

Meeting Abstract

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  • Alexandra Zurawski - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde, Mönchengladbach
  • corresponding author Jochen P. Windfuhr - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach, Mönchengladbach

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod066

doi: 10.3205/15hnod066, urn:nbn:de:0183-15hnod0665

Published: March 26, 2015

© 2015 Zurawski et al.
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Einleitung: Beim Peritonsillarabszess (PTA) werden sowohl Inzisionsdrainage (ID), Nadelpunktion aber auch eine Tonsillektomie á chaud (TAC) empfohlen. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Auswirkungen einer Therapieänderung von prinzipieller TAC mit selektiver ID zugunsten einer prinzipiellen ID mit selektiver TAC auf die Dauer der stationären Aufenthalte, Rate an Rezidiven und Revisionsoperationen sowie Blutungskomplikationen zu erfassen.

Material und Methoden: Patienten der Gruppe A (n=375) wurden zwischen 2007 und 2010 primär der TAC mit gegenseitiger Tonsillektomie (TE) zugeführt. Bei Patienten der Gruppe B (n=305) wurde zwischen 2010 und 2013 primär die ID, die ipsilaterale TAC nur noch bei vorherigem PTA oder bereits eingetretenen Komplikationen indiziert. Die Datenerhebung erfolgte anhand der Operationsmanuale und Krankenakten.

Ergebnisse: In beiden Gruppen war jeder zweite Patient Raucher. Die Verweildauer (7 vs. 4 Tage) und Nachblutungsrate wurde signifikant reduziert (5,1% vs. 0,3%), Wiederholungsblutungen ereigneten sich nicht mehr (0,5% vs. 0%). Gleichzeitig stieg die Zahl an Revisionseingriffen in nicht-signifikantem Maße an (24,5% vs. 26,2%). Bedingt durch die Erstmaßnahme überwogen in Gruppe A sekundäre TE (74,7% vs. 7,9%) und in Gruppe B die ID (16,1% vs. 6,3%).

Schlussfolgerungen: Das differenzierte Vorgehen reduziert das Nachblutungsrisiko und die Dauer der stationären Verweiltage signifikant, das Risiko eines auf Anhieb geringeren Behandlungserfolgs ist dadurch aber nicht signifikant erhöht. Raucher sind überproportional

von einem PTA betroffen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.