gms | German Medical Science

86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Optogenetische Stimulation von Skelettmuskeln – Larynxstimulation mit Licht am Mausmodell

Meeting Abstract

  • corresponding author Tobias van Bremen - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie, Bonn
  • Tobias Brügmann - Institut für Physiologie I, Life and Brain Center; Uni Bonn, Bonn
  • Thorsten Send - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie; Uniklinik Bonn, Bonn
  • Friedrich Bootz - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie; Uniklinik Bonn, Bonn
  • Bernd K. Fleischmann - Institut für Physiologie I, Life and Brain Center; Uni Bonn, Bonn
  • Philipp Sasse - Institut für Physiologie I, Life and Brain Center; Uni Bonn, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod059

doi: 10.3205/15hnod059, urn:nbn:de:0183-15hnod0595

Published: March 26, 2015

© 2015 van Bremen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die ein- oder beidseitige Parese des N. laryngeus recurrens ist eine häufige und schwerwiegende Komplikation nach Halsoperationen, malignen Prozessen oder neurologischen Erkrankungen. Aufgrund technischer Limitationen hat der elektrische Larynxschrittmacher noch keine dauerhafte Anwendung in der klinischen Routine gefunden, die durch optogentische Stimulation überwunden werden könnten.

Methode: Die optogenetische Stimulation von Skelettmuskeln wurde ex vivo an transgenen Mäusen durchgeführt, die Channelrhodopsin2 exprimieren. Ein 400 µm Lichtwellenleiter wurde neben den Mm. cricoarytaenoidei posteriores und Mm. cricoarytaenoidei superiores der explantierten Laryngen platziert und diese 4 s lang mit blauem Licht (470 nm,1,4 mW/mm²) mit verschieden Frequenzen und Pulsdauern beleuchtet. Die Öffnungsfläche zwischen den Stimmlippen wurde videomikroskopisch bestimmt.

Ergebnisse: Die Beleuchtung der Posterikusregion induzierte eine Öffnung der Stimmlippen. Lichtimpulse von 10ms Dauer mit einer Frequenz von 40 Hz riefen die maximale Glottisöffnung von 291±55 mm² (n=4) hervor, eine Vergrößerung von 376±137% (n=4). Die effektivste Stimulation mit dem besten duty cycle von 8% (Zeit Beleuchtung/ gesamte Stimulationszeit) konnte bei 2ms langen Lichtimpulsen mit einer Frequenz von 40 Hz nachgewiesen werden. Die Beleuchtung der kranial liegenden Mm. cricoarytaenoidei superiores resultierte in einer Schließung der Stimmlippen.

Schlussfolgerung: Die Zellspezifität und hohe räumliche Auflösung der optogenetischen Stimulation bieten klare Vorteile gegenüber der elektrischen Stimulation. Die optogenetische Stimulation stellt einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Behandlung von Larynxparesen im speziellen und generell zur Wiederherstellung der Funktionen von paralytischen Muskeln dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.