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Versorgungssituation nach Tracheotomie – eine multidisziplinäre Studie
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Tracheotomien gehören zu den wenigen operativen Eingriffen, die multidisziplinär durchgeführt werden können. Eine ärztliche poststationäre Weiterbetreuung, erfolgt zumeist nur monodisziplinär HNO-ärztlich.
Methode: Im Gesamtkonzept einer interdisziplinären Versorgungsstudie erfolgte die prospektive Erfassung aller erwachsenen Patienten, die innerhalb von 12 Monaten am Universitätsklinikum Dresden eine Tracheotomie erhielten. Dabei wurden alle tracheotomierenden Fachrichtungen integriert und jeweilige fachspezifische Aspekte evaluiert. Die Erfassung erfolgte zum Zeitpunkt der Indikationsstellung und umfasst einen 3-monatigen Nachbeobachtungszeitraum. Dabei wurden umfassende Daten u.a. zu Erkrankung, indikationsführenden Diagnosen, operativen und postoperativem Verlauf, Komplikationen, intensivmedizinische Parametern und Versorgungssituation 3 Monate nach dem Eingriff erhoben.
Ergebnisse: Zwischen 05/2013 und 05/2014 erhielten 345 Patienten eine Tracheotomie am Universitätsklinikum Dresden. Dabei zeigte sich, dass zwei Drittel durch neurochirurgische (23%;n=80) und neurologische (13%;n=44) sowie durch internistische Patienten (22%;n=76) repräsentiert wurde. Mit 15% (n= 53) sind Patienten mit HNO- Erkrankungen vertreten. Es erfolgte in 37% (n=127) eine perkutane Dilatationstracheotomie (PDT) und in 63% (n=218) eine chirurgische Tracheotomie (chT). Von den 3 Monate später lebenden 210 Patienten (61%) waren 43% (n=91) dekanüliert.
Schlussfolgerung: Eine enge Kooperation zwischen Kopf-/Hals-Chirurgen und Intensivmedizinern schon bei der Indikationsstellung zur PDT oder chT, die nicht nur die individuellen Gegebenheiten sondern auch die Langzeitperspektive im Fokus behält ist wünschenswert, um Komplikationen zu vermeiden und eine optimale Versorgungssituation zu erreichen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.