Article
Refluxassoziierte Dysphagie – Korrelation zwischen Reflux Finding Score, Reflux Symptom Index, pH-Metrie, Impedanzmessung und der Ösophagusmanometrie
Search Medline for
Authors
Published: | March 26, 2015 |
---|
Outline
Text
Die gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) ist einer der häufigsten gastrointestinalen Erkrankungen weltweit mit einer Prävalenz von bis zu 15%. Nach der neuen Leitlinie liegt eine GERD vor, wenn Reflux von Mageninhalt störende Sypmptome und/oder Komplikationen verursacht. Der Begriff GERD subsummiert u.a. die extraösophagealen Manifestationen (Synonym: Laryngopharyngeale Refluxerkrankung LPR). Das Hauptsymptom dieser Patienten ist eine Dysphagie, vor allem in Form von Missempfindungen im Halsbereich.
Wir stellen eine retrospektive Auswertung (2011-2014) von 27 Patienten vor, mit einer unklaren Dysphagie und laryngokopischem Verdacht auf eine Refluxassoziation (LPR). Sie erhielten zur weiteren Abklärung eine duale pH-Metrie und Impendanzmessung (ph/MII), sowie 17 Patienten auch eine Manometrie.
Der Refluxfindingscore nach Belafsky, RFS, der flexibel endoskopisch videodokumentiert wurde, betrug median 15 Punkte (zwischen 11-19) und war bei allen Patienten pathologisch. Der mediane Refluxsymptomindex nach Belafsky, RSI, aller Patienten betrug 13. Die pH-Metrie war nur in 52% der Patienten pathologisch mit einem medianen DeMeester Score von 32,6 und nur distal detektierten Refluxepisoden. Die Impedanz war bei 44% pathologisch, korrelierte jedoch nur in 8 Patienten (= 29,6%) mit einer pathologischen pH-Metrie. Insgesamt zeigten nur 11% der Patienten pathologische Befunde in allen Untersuchungen inklusive der Manometrie.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die beklagte Dysphagie und die laryngoskopischen Befunde nur zum Teil durch den Rückfluss von Mageninhalt hervorgerufen werden. Dies erklärt das häufige Versagen der Therapie mit Protonenpumpenhemmern und wirft die Frage nach weiterer Diagnostik und Therapieoptionen auf.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.