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Die Larynxsarkoidose – ein Chamäleon
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Published: | June 10, 2014 |
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Einleitung: Die Sarkoidose, die mit Granulombildung in den betroffenen Organen einhergeht, ist eine Autoimmunerkrankung unklarer Ätiologie. Etwa 10–15% der Sarkoidosepatienten weisen eine otolaryngologische, hiervon 0,5–1,4% eine laryngeale Manifestation mit Hauptsymptom Heiserkeit, auf.
Methode: Bei zwei Patienten zeigten sich neben der Heiserkeit und einer vorbekannten pulmonalen Sarkoidose nahezu identische Befunde in der Lupenlaryngostroboskopie mit ödematös geröteten Stimmlippen, reduzierten Feinschwingungen und histologisch gesicherter Sarkoidose der Stimmlippen. Bei einem weiteren Patienten, der zusätzlich noch eine Odynophagie beklagte, ergab die Endoskopie ulzerierte, fibrinbelegte Schleimhautveränderungen der Postcricoidregion sowie Leukoplakien der Stimmlippen. Histologisch wurden ein Larynxkarzinom und eine Tuberkulose ausgeschlossen. Die ergänzend durchgeführte Bronchoskopie erbrachte bioptisch die Diagnose einer Sarkoidose, so dass hier von einer Larynxsarkoidose auszugehen war.
Ergebnisse: Therapeutisch erfolgte in allen 3 Fällen eine immunsuppressive Therapie mit Kortison bzw. Methotrexat was zu einer deutlichen Verbesserung der Dysphonie führte.
Schlussfolgerungen: Die Larynxsarkoidose zeigt häufig eine teigig, ödematös, gerötete Schwellung der Stimmlippen mit reduzierten Feinschwingungen in der Stroboskopie. Eine exophytisch, karzinomanmutende Läsion ist eine Rarität, sollte aber als Differentialdiagnose berücksichtigt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.