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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Riesenzellgranulom der Mandibula

Meeting Abstract

  • corresponding author Nora Würdemann - HNO Uniklinikum Gießen, Gießen
  • Thomas Dreyer - Pathologie, Gießen
  • Claus Wittekindt - HNO, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod716

doi: 10.3205/14hnod716, urn:nbn:de:0183-14hnod7161

Published: April 14, 2014

© 2014 Würdemann et al.
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Outline

Text

Einleitung: Das Riesenzellgranulom ist eine sehr selten auftretende benigne Raumforderung und macht ungefähr 7% der Tumoren in der Mandibula und Maxilla aus. Die Ätiologie des Riesenzellgranuloms, welches der Gruppe der Riesenzelltumoren angehört, ist unbekannt.

Falldarstellung: Ein 38-jähriger männlicher Patient stellte sich mit einer größenprogredienten Raumforderung links präaurikulär vor. Diese palpierte sich derb und hatte eine Größe von 4x5 cm. Sonographisch zeigte sich eine echogemischte, mäßig perfundierte Raumforderung. Die Feinnadelpunktion ergab mehrkernige Riesenzellen sowie einzelne Komplexe aus verstärkt hyperchromatischen Zellkernen. Es erfolgte die laterale Parotidektomie sowie eine Exzision des Riesenzelltumors der Mandibula links. Intraoperativ imponierte eine schlecht abgrenzbare Raumforderung, welche bis an die Capsula articularis heranreichte.

Ergebnisse: In der histologischen Aufarbeitung fand sich ein bräunlich-gelblich lobuliertes Weichgewebe mit Anteilen einer riesenzellhaltigen Läsion, spindelzelligen Zellen, herdförmiger Matrixbildung und zahlreichen Hämosiderinpigmentablagerungen. Dies spricht für ein zentrales Riesenzellgranulom. Es bestand kein Anhalt für Malignität.

Schlussfolgerung: Das Riesenzellgranulom tritt häufig bei jungen Menschen auf, mit einem Peak in der dritten Lebensdekade. Bei Zugehörigkeit zur Gruppe der Riesenzelltumoren kommen differentialdiagnostisch ein synovialer Riesenzelltumor, ein brauner Tumor bei Hyperparathyreoidismus, Cherubismus, eine aneurysmatische Knochenzyste sowie ein Osteosarkom infrage.Therapeutisch steht die operative Sanierung im Vordergrund. Regelmäßige klinische Kontrollen werden, aufgrund der hohen Rezidivrate, empfohlen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.