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Erfahrungen aus 20 Jahren Parotischirurgie
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Die Gl. parotis stellt einen Schmelztiegel inflammatorischer und neoplastischer Erkrankungen dar. In aller Regel repräsentiert die Parotischirurgie das diagnostische und zugleich therapeutische Mittel der Wahl, die Fazialisalteration die wesentliche Komplikation.
Methodik: Zwischen Juli 1993 und Juli 2013 wurden 1212 Operationen an Ohrspeicheldrüsen erfasst. Patientenbezogene Daten, operatives Verfahren (partielle, laterale, totale und radikale Parotidektomie), pathologisches Ergebnis sowie der prä- und postoperative Facialisstatus wurden erhoben.
Ergebnisse: Das Pleomorphe Adenom (PA) und der Warthin-Tumor (WT) stellten mit je 27% die häufigsten Entitäten dar. 10% der WT zeigten ein multilokuläres Wachstum; bei 4% der PA und Onkozytome wurde eine Rezidiv-Chirurgie durchgeführt. Unter den Parotismalignomen (21%) repräsentierten Patienten mit parotidealen Metastasen (9%) die älteste Subgruppe, die in 68% auf Spinaliome zurückzuführen war. 9% der Patienten litten an primären Speicheldrüsenkrazinomen, 3% an Lymphomen. Die Läsionen wurden partiellen, lateralen, totalen oder radikalen Parotidektomien (18/64/17/2%) zugeführt. Nach totalen Parotidektomien kam signifikant häufiger zu Fazialisparesen verglichen mit lateralen und partiellen Parotidektomien.
Fazit: PA und WT stellten die häufigsten Entitäten dar. Neben PA scheinen Onkozytome eine vermehrte Rezidivneigung aufzuweisen. Ein limitiertes operatives Vorgehen zeigte bei Benignomen keinen Vorteil hinsichtlich einer Fazialisalteration. Die Notwendigkeit radikaler Konzepte bei parotideal metatasierten Spinaliomen lässt eine elektive Parotidektomie diskutieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.