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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Besserung einer sekundären Polyglobulie unter nCPAP-Therapie

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Ulrich Sommer - HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Richard Birk - HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Boris A. Stuck - HNO-Klinik Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod675

doi: 10.3205/14hnod675, urn:nbn:de:0183-14hnod6756

Published: April 14, 2014

© 2014 Sommer et al.
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Text

Einleitung: Eine Polyglobulie ist eine durch gesteigerte Blutneubildung erhöhte Erythrozytenzahl oder Hämoglobinkonzentration des Blutes. Diese entsteht meist als physiologische Anpassung an äußeren Sauerstoffmangel, beispielsweise in Höhenluft oder als pathophysiologische Anpassung an einen intrinsischen Sauerstoffmangel bei Lungen- und Herz-Kreislauferkrankungen bzw. im Rahmen einer erythopoetisch wirksamen Medikation. Eine weitere beschriebene Ursache ist eine gestörte Bindungsfähigkeit eines defekten Hämoglobins. Auch bei einer obstruktiven Schlafapnoe kommt es zu rezidivierenden Desaturationen und somit zu einem relativen Sauerstoffmangel. Eine sekundäre Polyglobulie auf Grund einer obstruktiven Schlafapnoe wurde in der allgemein zugänglichen Literatur jedoch bisher nicht beschrieben.

Verlauf: Ein 59-jähriger männlicher Patient wurde erstmals im Juli 2013 in unserem Schlafmedizinischen Zentrum vorstellig. In der durchgeführten Polysomnographie zeigte sich ein Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von 62,3/h mit einer mittleren Sauerstoffsättigung von 54% (Zeit unter 90%: 94,8%). Durch eine eingeleitete Auto-CPAP Gerät (Druckbereich 4-14 mbar) konnte der AHI auf 14,4/h und bei der Kontrolle im September 2013 auf 13,3/h gesenkt werden. Der Patient war zuvor seit Jahren auf Grund einer Polyglobulie unklarer Genese in internistischer Behandlung. Die Hämatokrit Werte lag trotz Therapie stets bei Werten um 0,58 l/l (Normwert?).

Ergebnis: Unter CPAP Therapie besserte sich der Hämatokrit auf Werte um 0,49 l/l. Eine Fortführung der Therapie der Polyglobulie war nicht mehr notwendig.

Schlussfolgerungen: Auch die obstruktive Schlafapnoe scheint auf Grund der manifesten Desaturationen, die Bestandteil dieser Erkrankung sind, eine behandlungsbedürftige Polyglobulie induzieren zu können. Die Einleitung einer CPAP Therapie kann in diesen Fällen die Polyglobulie effektiv beseitigen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.