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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Stellenwert der Schlafendoskopie in der präoperativen Diagnostik bei OSAS-Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Florian Angerer - HNO-Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Klaus Tschaikowsky - Anästhesiologisches Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Maximillian Traxdorf - HNO-Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Hans-Joachim Kundt - Anästhesiologisches Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Eric Treutlein - HNO-Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod656

doi: 10.3205/14hnod656, urn:nbn:de:0183-14hnod6568

Published: April 14, 2014

© 2014 Angerer et al.
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Text

Einleitung: Im Rahmen der Multi-Level-Chirurgie des OSAS ist nach Literaturlage von einer Non-Responder-Rate von ca. 54% auszugehen. Eine präoperative Schlafendoskopie wurde jedoch nur in vereinzelten Studien durchgeführt. Ziel unserer Arbeit war es deshalb, den Stellenwert einer standardisierten Schlafendoskopie als präoperative Diagnostik weiter zu untersuchen.

Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden an der Erlanger HNO-Klinik von 09/2012 bis 11/2013 24 Patienten mit polysomnographisch gesichertem OSAS (m=21, W=3; mittl. BMI 31,5kg/m²) mittels standardisierter Disoprivan-induzierter-Schlafendoskopie (DISE) mit Target Controlled Infusion (TCI) sowie Bispektralanalyse (BIS) untersucht.

Ergebnisse: In unserer Arbeit fanden wir über alle Schweregrade des OSAS hinweg, dass bei mehr als der Hälfte aller Patienten (54%, n=13) eine Komplett-Obstruktion an mindestens zwei Lokalisationen auftrat. Bei ca. 50% der schwergradigen OSAS-Patienten (n=6) wurde die Obstruktion auf Höhe des Zungengrundes in Kombination mit einem epiglottischen Verschluss detektiert. Diese supraglottische Obstruktion wurde jedoch nicht primär durch die Dorsalverlagerung des Zungengrundes hervorgerufen, sondern war als eigenständige Entität zu betrachten.

Schlussfolgerung: Die Folge ist, dass eine isolierte chirurgische Sanierung des Zungengrundes nicht die zusätzliche epiglottische Obstruktionsproblematik zu beheben vermag. Bis dato existiert jedoch kein diagnostisches Instrument bei einem wachen Patienten exakt zwischen einer rein retrolingualen und einer evtl. koexistenten epiglottischen Obstruktion zu unterscheiden.

Basierend auf diesen Befunden erscheint es daher sinnvoll im Vorfeld einer geplanten Operation eine standardisierte Schlafendoskopie (DISE-TCI-BIS) zur exakten Obstruktions-Lokalisation durchzuführen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.