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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Methodik und erste Ergebnisse einer umfassenden intraoperativen mikrobiologischen Diagnostik im Rahmen der chirurgischen Therapie der chronischen Rhinosinusitis

Meeting Abstract

  • corresponding author Bernhard Olzowy - HNO-Klinik der Universitätsmedizin Rostock, Rostock
  • Tobias Schuldt - HNO-Klinik der Universitätsmedizin Rostock, Rostock
  • Atilla Ovari - HNO-Klinik der Universitätsmedizin Rostock, Rostock
  • Kerstin Köller - Institut für Mikrobiologie der Universitätsmedizin Rostock, Rostock
  • Andreas Podbielski - Universitätsmedizin Rostock, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod634

doi: 10.3205/14hnod634, urn:nbn:de:0183-14hnod6341

Published: April 14, 2014

© 2014 Olzowy et al.
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Text

Einleitung: Bedeutung, Diagnostik und Therapie von bakterieller Besiedlung der Nasennebenhöhlen bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) sind umstritten. Bei fehlender Drainage über die ostiomeatale Einheit könnte der Abstrich aus dem mittleren Nasengang Mikroorganismen aus nicht drainierenden Kompartimenten eventuell nicht erfassen. Biofilme und intrazelluläre Mikroorganismen lassen sich nicht mit herkömmlichen Methoden kultivieren. Ziel dieser Untersuchung ist es, ein Konzept für eine möglichst umfassende Erfassung aller bekannten Formen bakterieller Besiedlung zu erarbeiten.

Methoden: Im Rahmen endonasaler Ethmoidektomien wurden prä- und intraoperativ jeweils Abstriche entnommen und Kulturen angelegt. Von drei verschiedenen Stellen wurden Gewebeproben entnommen und dreigeteilt. Von einem Teil wurden Kulturen angelegt; ein weiterer Teil wurde mit rein extrazellulär wirksamen Antibiotika inkubiert, die Zellen danach lysiert und von dem Lysat Kulturen angelegt; der dritte Teil wurde mittels konfokaler Laser scanning Mikroskopie auf das Vorliegen von Biofilmen untersucht.

Ergebnisse: Bislang wurden 10 Patienten untersucht (einseitig-eitrige CRS n=2, nicht-polypöse CRS n=4 und polypöse CRS n=4). Aus den Abstrichen aus dem mittleren Nasengang ließen sich 3,5 ± 1,6 verschiedene Bakterien isolieren, wobei alle Patienten eine aerob-anaerobe Mischflora aufwiesen. Im Vergleich zu den Abstrichen aus dem mittleren Nasengang ließ sich aus intraoperativen Abstrichen eine signifikant größere Menge an Anaerobiern kultivieren (p=0,034). Die Gewebeuntersuchung zeigte im Vergleich zu Abstrichen eine geringe Zahl (p=0,005) und Menge (p<0,001) kultivierter Bakterienstämme. Intrazellulär fand sich bei 2 Patienten ein Propionibacterium acnes, Biofilme wurden nicht gesehen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.