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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Stammzellcharakteristika und neuronales Differenzierungspotential von nasalen Polypen

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Könnecke - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, UK-SH, Lübeck
  • Robert Böscke - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, UK-SH, Lübeck
  • Karl-Ludwig Bruchhage - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, UK-SH, Lübeck
  • Ralph Pries - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, UK-SH, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, UK-SH, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod616

doi: 10.3205/14hnod616, urn:nbn:de:0183-14hnod6165

Published: April 14, 2014

© 2014 Könnecke et al.
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Text

Einleitung: Chronische Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) ist eine mit chronischer Entzündung und Polypenwachstum einhergehende Erkrankung der nasalen und paranasalen Schleimhäute. Die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen des gutartigen Zellwachstums und der chronisch rezidivierenden Natur von nasalen Polypen sind bislang noch unbekannt. Im Vergleich zu der Entstehung und Entwicklung von bösartigen Tumoren und deren Metastasen vermuten wir, dass das chronische Wachstum von nasalen Polypen durch die Aktivierung und Rekrutierung von Gewebsstammzellen gefördert wird.

Methoden: Im Verlauf einer Nasennebenhöhlensanierung wurden nasale Polypen und die dazugehörige untere Nasenmuschel chirurgisch entfernt. Um nasale Polypen hinsichtlich ihrer Stammzelleigenschaften und neuronalen Differenzierungspotentials zu charakterisieren, wurden molekularbiologische, biochemische und immunhistologische Methoden verwendet, sowie funktionelle Analysen durch Ko-Kultivierung mit Rattenhirn Biopsien durchgeführt.

Ergebnisse: Die Expressionsanalyse ergab, dass nasale Polypen spezifische Stammzellmarker wie Nestin, Nanog, Oct4 und Sox2 exprimieren, sowie Marker aller 3 Keimblätter. qPCR-Analysen ergaben zusätzlich, dass es zu einer leichten Erhöhung der Sox2-Expression in nasalen Polypen kommt. Durch Ko-Kultivierungsversuche kommt es zu einem Anstieg der Expression neuronaler Stammzellmarker, sowie zu einer verstärkten Sekretion vom GM-CSF.

Schlussfolgerung: Die Expressionsanalyse hat gezeigt, dass in nasalen Polypen Zellen mit Stammzelleigenschaften existieren und ein neuronales Differenzierungspotential aufweisen.

Somit könnte das Wachstum von nasalen Polypen in Zusammenhang mit den Zellen stehen, die Stammzelleigenschaften aufweisen. Jedoch sind weitere Untersuchungen notwendig um die Rolle von Stammzellen in nasalen Polypen zu klären, um daraus eventuell neue Therapiemethoden zu entwickeln.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.