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Wertigkeit der Glottoplastik bei Transsexualität
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Im Rahmen der Geschlechtsangleichung bei Mann-zu-Frau-Transsexualität ist die Glottoplastik nach Wendler modifiziert durch Hagen etabliert. In dieser Studie wurde nachverfolgt, inwieweit die operative Erhöhung der mittleren Sprechstimmlage erfolgreich war.
Material und Methoden: 21 Patientinnen wurden nach Glottoplastik untersucht. Messmethoden waren videolaryngoskopischer Befund, Stimmfeld, VHI, FLZ, ein spezifisch entwickelter Fragebogen sowie ein auditiver Perzeptionstest zur Telefonsituation.
Ergebnisse: Die Erhöhung der mittleren Sprechstimmlage erwies sich bei 17 Patientinnen als effektiv (≥20 Hz). Bei einer der Patientinnen ohne effektive Erhöhung zeigte sich laryngoskopisch die Naht insuffizient. Der VHI zeigte im Vergleich zum Normalkollektiv erhöhte Werte, der FLZ eine eingeschränkte Lebenszufriedenheit. Über den selbst entwickelten Fragebogen konnte eine gestiegene Selbstsicherheit evaluiert werden. Dabei fand sich eine starke Korrelation zwischen subjektiver Stimmzufriedenheit und der operativ erzielten Erhöhung der mittleren Sprechstimmlage.
Diskussion: Eine Anhebung der mittleren Sprechstimmlage durch das endoskopische Verfahren der Glottoplastik führt zu einer erhöhten Selbstsicherheit und Stimmzufriedenheit von transsexuellen Mann-zu-Frau-Patientinnen. Die im Vergleich zum Normalkollektiv erhöhten VHI-Werte weisen jedoch auch auf Einschränkungen durch die stimmliche Situation im Alltag hin. Somit scheinen neben der Sprechstimmlage auch noch andere Parameter für die erfolgreiche Angleichung der Stimme an das gefühlte Geschlecht wichtig zu sein. Diese müssen in Zukunft verstärkt in ein ganzheitliches Behandlungskonzept u.a. aus operativer und logopädischer Therapie eingebunden werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.