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Out-come nach Operationen auf Grund vestibulärer Funktionsdefizite
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Die Evidenz für operative Eingriffe bei Patienten mit vestibulären Funktionsdefiziten ist bis lang unzureichend. S3-Leitlinien hierzu existieren nicht. Indikationen können nur an Hand von Expertenempfehlungen gestellt werden. Zwar wurden zahlreiche Studien, insbesondere in der operativen Therapie des Morbus Menière durchgeführt, jedoch ist die Datenlage irritierend und unvollständig.
Methodik: Anhand einer retrospektiven Auswertung von Patientenakten, welche zwischen 2002 und 2012 in der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie der Universitätsklinik Aachen im Bereich des vestibulären Systems operiert wurden, erfolgte eine statistische Auswertung des DHI in der deutschen Version und des SOT.
Ergebnisse: Die vollständigen Daten von 26 Patienten (15 weiblich, 11 männlich, Durchschnittsalter 56 Jahre) wurden analysiert. Es zeigte sich, dass Patienten mit einem Menierè-Syndrom am meisten von der Operation profitieren, aber auch Patienten die eine endolymphatsche Shunt-Operation erhalten zeigten eine Verbesserung in DHI und SOT. Abhängig von der Indikation konnte ebenfalls ein positives Out-come nach Tympanoplastik und anderen, rekonstruktiven Techniken beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Neue Untersuchungen belegen, dass im Falle der richtigen Indikationsstellung eine operative Therapie sicher und wirkungsvoll ist. Insbesondere im Falle eines Morbus Menière ist ein konservativer Therapieversuch indiziert und wissenschaftlich belegt. Jedoch sind weiterführende, möglichst placebo-kontrollierte und randomisierte Studien notwendig, um die Durchführung operativer Eingriff auf Grund vestibuläre Erkrankungen zu begründen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.