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Ist eine Cochlea-Implantation bei Langzeitertaubung sinvoll?
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Zum Thema Indikation einer Cochlea-Implantation (CI) bei hochgradiger Schallempfindungsstörung geben die aktuellen Leitlinien der Dt. Gesellschaft für HNO die Empfehlung einer „möglichst frühzeitigen“ Implantation. Ziel unserer Untersuchung war es darzustellen, ob eine Cochlea-Implantation bei Langzeitertaubung sinnvoll ist und welche Hörergebnisse zu erwarten sind.
Methoden: Im Zeitraum 2009 bis 2013 wurden 23 Patienten mit einer an Taubheit grenzenden Schallempfindungsstörung und einer Ertaubungsdauer von 15 bis 57 Jahren mit einem CI versorgt. Die Patientengruppe ließ sich in prälingual und postlingual ertaubte Patienten sowie u.a. nach folgende Kriterien unterteilen: Ertaubungszeit (funktionell nicht nutzbares Gehör), Resthörigkeit, Hörgeräteversorgung, lautsprachliche oder gebärdensprachliche Orientierung, Rehabilitationsmotivation.
Ergebnis: Die prälingual ertaubte Patientengruppe zeigte innerhalb der ersten 2 Jahre nach Operation im Mittel ein Einsilberverstehen von 30% mit Spitzenwerten zwischen 0–70% bei 65 dB im Freiburger Sprachverstehen. Die postlingual ertaubte Patientengruppe zeigte im Mittel ein Einsilberverstehen von 65% mit einer Varianz von 40–90% bei 65 dB. Die Ergebnisse korrelieren nicht mit der Ertaubungszeit. Positiven Einfluss auf einen besseren Hörerfolg scheinen folgende Faktoren zu haben: postlinguale Ertaubung, Restgehör, lautsprachliche Orientierung, Hörgeräteversorgung, hohe Rehabilitationsmotivation.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass nach 15–57-jähriger akustischer Deprivation eine ausreichende Hörnervenfunktion gegeben sein kann, die ein offenes Sprachverstehen ermöglicht. Eine Modellentwicklung unter Einbeziehung oben genannter Parameter ist zukünftig sinnvoll, um im präoperativen Patientengespräch bei grenzwertigen Indikationsstellungen eine bessere Erfolgsabschätzung und Erwartungshaltung zu erzielen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.