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Biokompatibilität von mit Silbernanopartikeln beschichteten Mittelohrimplantaten
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Published: | April 14, 2014 |
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Mittelohrprothesen sind nach Implantation in ein chronisch entzündetes Milieu einer bakteriellen Besiedlung ausgesetzt mit möglicher Ausbildung von Biofilmen.
Silber ist für eine starke antimikrobielle Wirksamkeit bekannt und wird für diverse medizinische Anwendungen genutzt, anderseits ist auch eine lokale und systemische Toxizität beschrieben.
Als mögliche Therapieoption wurden Silbernanopartikel in verschiedene Silikaoberflächen integriert und ihre Biokompatibilität getestet.
Zunächst erfolgten Freisetzungsanalysen des Silbers aus einem mesoporösen sowie einem dichten Silikafilm (SF). Die Zytokompatibilität wurde mittels Zellkultur und das antimikrobielle Potential der Beschichtungen mittels fluoreszierenden Pseudomonaden in vitro getestet.
New Zealand Kaninchen erhielten im Rahmen einer Tympanoplastik Typ III Bioverit-Mittelohrprothesen mit reinen SF (mesoporös oder dicht, Negativkontrollen), mit Silber-SF und einem SF mit aufgebrachter Silbercreme (Positivkontrolle).
Elektronenmikroskopische (EM) Untersuchungen der Prothesen sowie der Mukosa des implantierten Ohres und eine chemische Analyse des Silbergehalts von Organproben sollen folgen.
In den in-vtro-Tests konnte die Zytokompatibilität und die antimikrobielle Wirkung der Beschichtungen erfolgreich bestätigt werden.
Die Tierstudie verlief klinisch komplikationslos. Erste EM-Untersuchungen der Implantatoberfläche schließen eine bakterielle Besiedelung aus, allerdings kann auch keine dichte Zellbesiedelung gezeigt werden.
Die Verträglichkeitsstudie der Silber-SF im Mittelohr dient als Basis für nachfolgende Infektionsversuche um die antimikrobielle Effektivität des Silbers im infizierten Ohr zu verifizieren und als mögliche Beschichtung für Mittelohrimplantate zu etablieren.
Unterstützt durch: Unterstützt durch den SFB 599 „Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen Werkstoffen“, Teilprojekt D1 „Funktionalisierte Mittelohrprothesen“.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.