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Erste Erfahrungen mit der Ballondilatation bei chronischen Tubenventilationsstörungen im Kindesalter
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Published: | April 14, 2014 |
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Die Ballondilatation der Eustachischen Röhre hat sich in den letzten Jahren in der Behandlung chronischer Tubenbelüftungsstörungen bei Erwachsenen etabliert. Seit mehr als zwei Jahren wird dieses Verfahren auch bei Kindern mit chronischer Tubenventilationsstörung an der HNO-Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Ulm eingesetzt. Mittlerweile liegen erste Langzeitergebnisse vor.
Methodik: Anhand eines standardisierten Fragebogens wurden die Eltern der behandelnden Kinder bezüglich des Therapieerfolges befragt. Insgesamt wurden 66 konsekutive Patienten in die Studie einbezogen. Die Rücklaufquote der verschickten Fragebögen betrug 51,5%. Mit diesen Patienten erfolgte zusätzlich ein telefonisches Interview.
Ergebnisse: Der Altersdurchschnitt der dilatierten Patienten lag bei 8 Jahren. Die mittlere Nachbeobachtungszeit nach der Tubendilatation betrug 9,5 Monate. Bei 76,5% der behandelten Kinder resultierte eine Hörverbesserung. 55,9% der betroffenen Eltern waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden, 25,4% waren mit dem Behandlungsergebnis zufrieden. Lediglich die Eltern eines Kindes waren mit dem Behandlungsergebnis nicht zufrieden. Eine wiederholte Tubendilatation war bei 9 von 34 Patienten erforderlich. Relevante postoperative Komplikationen traten nicht auf. Bei drei Patienten entwickelte sich nach der Tubendilatation ein Paukenerguss und bei drei Patienten eine Otitis media. Eine leichte Epistaxis trat bei einem Patienten auf, ein Patient klagte postoperativ über Schmerzen.
Diskussion: Die Ballondilatation hat sich in unseren Händen als effektives Verfahren zur Behandlung therapieresistenter obstruktiver Tubenventilationsstörungen bei Kindern erwiesen. Mit dem Verfahren konnte bei der überwiegenden Mehrzahl der Kinder ein zufriedenstellendes Therapieergebnis erzielt werden. Multizentrische Studien zur Evaluierung der Effektivität des Verfahrens sollten aufgrund der positiven Ergebnisse angestrebt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.