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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Cochlea-Implantation bei Ertaubung nach einer kongenitalen CMV-Infektion

Meeting Abstract

  • corresponding author Stefan Lyutenski - MHH HNO, Hannover
  • Friedrich Götz - MHH Neuroradiologie, Hannover
  • Alexandros Giourgas - MHH HNO, Hannover
  • Thomas Lenarz - MHH HNO, Hannover
  • Anja Giesemann - MHH Neuroradiologie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod418

doi: 10.3205/14hnod418, urn:nbn:de:0183-14hnod4182

Published: April 14, 2014

© 2014 Lyutenski et al.
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Text

Einleitung: Das Cytomegalievirus (CMV) ist die häufigste intrauterine Virusinfektion. In den meisten Fällen bleibt es jedoch als Ursache für die kongenitale Schwerhörigkeit unerkannt. Ziel der Studie ist, die Hörrehabilitation mit Cochlea-Implantat (CI) bei Ertaubung nach einer kongenitalen CMV-Infektion zu evaluieren und eine Korrelation zwischen Performance nach CI-Implantation und Schweregrad der Hirnparenchymveränderungen im MRT nachzuweisen.

Patienten und Methode: Retrospektiv wurden aus der CI-Datenbank der Medizinischen Hochschule Hannover in der Zeit zwischen 1995 und 2013 19 Kinder eingeschlossen (2,2 bis 8,3 Jahre alt), die eine gesicherte CMV-Infektion während der Schwangerschaft durchgemacht haben und von denen eine MRT-Untersuchung des Neurocraniums vorhanden ist. Die Hörentwicklung wurde mit Categories of Auditory Performance (CAP) und die Sprachentwicklung mit Speech Intelligibility Rating (SIR) beurteilt. Die Kinder wurden abhängig von den genau definierten MRT-Veränderungen in drei Gruppen eingeteilt: 3 Kinder in Grad I, 13 Kinder in Grad II und 3 Kinder in Grad III.

Ergebnis: Die Ergebnisse werden abhängig von der Hörerfahrung mit CI dargestellt und diskutiert. Kinder in Grad I zeigen gleiche CAP-Werte wie Kinder ohne Mehrfachbehinderung in Grad III. In der größten Patientengruppe (Grad II) gibt es wesentliche Abweichungen. Die SIR-Werte sind mit den CAP-Werten nicht deckungsgleich.

Schlussfolgerung: Die Cochlea-Implantation bei ertaubten Kindern nach einer kongenitalen CMV-Infektion ermöglicht eine gute Rehabilitation. Die Hörergebnisse sind multifaktoriell bedingt und nicht direkt mit Hirnparenchymveränderungen (MRT) korreliert. Die typische MRT-Morphologie der Läsionen hat eine hohe Treffsicherheit für eine abgelaufene CMV-Infektion, erlaubt jedoch keine verlässliche Prognose der Hörergebnisse nach CI-Implantation.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.