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Zytokin-Chemokin Interaktion in chronischer Otitis Media und Cholesteatom
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Die chronische Otitis media mesotympanalis und die chronische Otitis media epitympanalis (Cholesteatom) stellen als nicht selbst-limitierende chronisch persistierende Entzündung ein gravierendes Problem dar, dass oft nur mittels operativer Sanierung und Hörgerät-Implantation saniert werden kann. In Mausmodellen konnten wir zeigen, dass der Zytokin-Chemokin Interaktion eine wichtige Rolle in der Entzündungsreaktion zukommt. Hier untersuchten wir das Zytokin-Chemokin Netzwerk von Patienten und in „Human Middle Ear Epithelial Cells“ (HMEEC).
Methoden: Die Entnahme von humanem Mittelohrgewebe und Cholesteatom erfolgte während sanierenden Ohroperationen. Als Kontrolle diente gesunde Schleimhaut. Die Genexpression des Zytokin-Chemokinprofils erfolgte mittels qPCR. Der Proteinnachweis erfolgte im Elisa und Flexset. Die HMEEC wurden nach spezifischer Stimulation und Inhibierung untersucht mit dem „Mittelohrpathogen“ Non-typeable-influenza (NTHi) injiziert und auf Gen- und Proteinexpression im Flexset, sowie auf Migration untersucht.
Ergebnisse: Das entzündliche Zellinfiltrat nach Injektion mit NTHi der HMEECs war deutlich verändert im Gegensatz zu nicht infizierten Zellen mit unterschiedlichen Expressionsprofilen von Zytokinen und Chemokinen. Die Gen- und Protein-Expression von TNF, IL1b und IL6 sowie CXCL2 und CCL3 war hochreguliert nach NTHi Stimulation, jedoch in Doppelstimulation mit TLRs oder NODs unter anderem hyporesponsiv. Die Expression von TNF und IL1b zeigte sich zudem different in chronischer OM zu Cholesteatom von Patientenproben.
Schlussfolgerung: Die Interaktion der Zyto-/Chemokine getriggert durch Schlüsselmoleküle des angeborenen Immunsystems nach bakterieller Infektion mit NTHi spiegelt sich in der Chronifizierung wieder. Zudem trägt die Hyporesponsivität grundlegend zu diesem Defizit bei.
Unterstützt durch: Einzelförderung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck, E37-2010 (AL).
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.