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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Biofilm-Nachweis auf Cochlea-Implantaten

Meeting Abstract

  • corresponding author Natalie Kanaan - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der MHH, Hannover
  • Annette Moter - Biofilm Zentrum der Charite, Berlin, Berlin
  • Andreas Winkel - Klinik für zahnärztliche Prothetik der MHH, Hannover
  • Meike Stiesch - Klinik für zahnärztliche Prothetik der MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod387

doi: 10.3205/14hnod387, urn:nbn:de:0183-14hnod3873

Published: April 14, 2014

© 2014 Kanaan et al.
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Text

Postoperative Komplikationen nach CI-Operationen wie Wundheilungsstörungen und lokale Infektionen bis hin zu Meningitiden lassen sich trotz perioperativer Antibiose und Standard-Impfungen gegen Pneumococcen und H.influenzae nicht immer vermeiden. Im schlimmsten Falle können solche Komplikationen eine Explantation des Cochlea Implantats (CI) erforderlich machen.

In dieser Studie wurde die Oberfläche explantierter Cochlea-Implantate und das umliegende Gewebe untersucht, um die Ursachen von CI-Infektionen besser zu verstehen. Eine zentrale Rolle könnte dabei die mikrobielle Besiedlung der Implantat-Oberfläche und die Formierung von Biofilmen spielen.

Bei der Untersuchung der Implantatoberflächen erfolgte ein Nachweis des Keimspektrums mit Hilfe einer DNA-Analyse (PCR/SSCP) von Abstrichen. Außerdem wurde die Oberfläche der Implantate mittels konfokaler Lasermikroskopie (CLSM) dargestellt. Zusätzlich erfolgte eine Darstellung des umliegenden Gewebes mittels FISH.

Erste Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Keime bei Implantatinfektionen eine Rolle spielen. Dazu zählt vor allem Pseudomonas aeruginosa, aber auch Dentalkeime, die oft in der Mundhöhle zu finden sind. Interessanterweise war ein Keimnachweis auch auf mehreren Implantaten möglich, die nur aufgrund eines technischen Defekts aber ohne Zeichen für eine Infektion explantiert worden sind.

Die gewonnen Erkenntnisse können bereits verwendet werden um Therapie und Prophylaxe von Implantatinfektionen zu verbessern. Gleichermaßen zeigt sich aber auch, dass weitergehende Forschung unverzichtbar ist, um die Ursachen und Entstehungsmechanismen von Biofilmen auf Cochlea Implantaten zu verstehen und Strategien zur Bekämpfung pathogener Biofilme zu entwickeln. Auf diese Weise könnte ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung von Infektionen und Implantatausfällen bei CI-Patienten geleistet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.