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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Spontane Gehörgangs-Mastoid-Fistel

Meeting Abstract

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  • corresponding author Peter Rolf Issing - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals- und plastische Gesichtschirurgie, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod379

doi: 10.3205/14hnod379, urn:nbn:de:0183-14hnod3792

Published: April 14, 2014

© 2014 Issing.
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Einleitung: Verbindungen zwischen äußerem Gehörgang und Mastoid können nach Verletzungen oder auch iatrogen auftreten. Ein spontane Entwicklung ohne typische „Mittelohr-Anamnese“ ist ungewöhnlich und kann wie in diesem Fall eine therapeutische Herausforderung darstellen.

Methoden: Bei uns stellte sich ein 28-jähriger Patient vor, bei dem spontan beim Naseschnäuzen Luft aus dem Gehörgang trat. Er sei bereits 2-mal erfolglos daran operiert worden. Bislang habe er nie Probleme mit den Ohren gehabt.

Bei der Otoskopie stellten sich der Gehörgang und Trommelfell zunächst regelrecht dar. Allerdings sah man während des Valsalva-Manövers eine blasenähnliche Öffnung an der Hinterwand des knorpeligen Gehörgangs mit Luftaustritt, was den Patienten subjektiv störte. Das Felsenbein-CT zeigte ein gut pneumatisiertes Mastoid sowie einen umschriebenen Knochendefekt des Meatus acusticus externus dorsal mit teilweiser Verschattung der lateralen Mastoidzellen. Zweimal war frustran versucht worden, die Fistel bzw. den Defekt mit Knorpel bzw. Knochenwachs zu verschließen.

Es wurde diskutiert, eine Radikalhöhle anzulegen, was bei der ausgedehnten Pneumatisation problembehaftet sein kann. Wir entschieden uns, den Defekt des Gehörgangs nach Fistelexzision über einen retroaurikulären Zugang mit einem dorsal an der Gehörgangshinterwand gestielten Weichteil-Periostlappen zu verschließen. Zur Prophylaxe eines Druckaufbaus wurde ein Paukenröhrchen gelegt. Der postoperative Verlauf war unauffällig und die Fistel blieb stabil verschlossen.

Schlussfolgerung: Spontane Verbindungen zwischen Mastoid und Gehörgang sind ungewöhnlich und bedürfen therapeutisch einer individuellen Therapie, wie dieses Beispiel zeigt. Dabei sollte es Ziel sein, mit einem möglichst geringen Trauma das Problem zu beseitigen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.