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Gibt es ihn doch, den Altersschwindel?
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Ein gerichteter,systematischer Schwindel entsteht durch eine funktionelle Seitendifferenz in Höhe des peripheren Vestibularapparates oder der Vestibulariskerne. Altersvorgänge sind allgemein und umfassen bei paarigen Organen natürlicherweise beide in gleicher Weise. Daher trifft bei einem systematischen Schwindel im höheren Lebensalter der Begriff „Altersschwindel“ nicht zu.
Methoden: Retrospektive Analyse des vestibulo-okulären Reflexes (VOR) mittels Video-Kopfimpulstest an mehreren hundert Patienten. Es fielen 50 Patienten mit einem Alter von über 60 Jahren auf, bei denen der VOR beidseitig pathologisch war. Die genaue Analyse der Schwindelbeschwerden ergab, dass bei ihnen eher ein unsystematischer Schwindel wie Schwanken oder Unsicherheit vorlag als ein richtungsbetonter Schwindel.
Schlussfolgerungen: Beidseitige Defizite im VOR bei älteren Menschen können den unsystematischen Schwindel erklären.Für diese Fälle erscheint der Begriff „Altersschwindel“ gerechtfertigt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.