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Adenosin-produzierende regulatorische B-Zellen in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Das Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region (PKH) zeichnet sich durch hohe Immunsuppression aus, welche zu Therapieresistenz, Rezidiverkrankungen und Metastasierung führt. Als möglicher immunsuppressiver Mechanismus wurde in unserer Arbeitsgruppe erstmalig die Produktion von exogenem Adenosin durch Ektonukleotidasen (CD39 und CD73) auf humanen regulatorischen B-Zellen (Breg) beschrieben. Die aktuelle Studie befasst sich detailliert mit dem Phänotyp und der Funktion der Adenosin-produzierenden Breg in Patienten mit PKH.
Methoden: Mittels magnetischer Beads wurden CD19+ B-Zellen aus peripherem Blut (n=29) und frischem Tumorgewebe (n=10) von PKH-Patienten isoliert. Als Kontrollgruppe diente peripheres Blut von gesunden Spendern (n=40). Die Phänotyp-Bestimmung (n=79) erfolgte mittels Durchflusszytometrie (CD19, CD39, CD73) und die Messung der enzymatischen CD39-Aktivität mittels Lumineszenz-Assay (n=20). CD19+ B-Zellen aus gesunden Spendern wurden mit dem Proliferationsmarker CFSE gefärbt, mit CD40L und IL-4 stimuliert und mit immunsuppressivem IL-10 oder TGF-β für 7 Tage kultiviert.
Ergebnisse: Die Fähigkeit zur Adenosinproduktion ist auf einem Großteil (>80%) der B-Zellen stark ausgeprägt. Die Expression der Ektonukleotidasen CD39 und CD73 ist auf Breg aus Blut und Tumorgewebe von PKH-Patienten im Vergleich zu gesunden Spendern reduziert. Ebenfalls ist die enzymatische Aktivität von CD39 auf Breg von PKH-Patienten reduziert.
Schlussfolgerungen: Regulatorische B-Zellen tragen durch die Produktion von exogenem Adenosin zur Tumor-induzierten Immunsuppression bei. Ein besseres Verständnis der Funktion von Adenosin-produzierenden Zellen im Tumormikromilieu soll helfen, eine immunbasierte Therapie für PKH-Patienten zu entwickeln.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.