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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Erregerspektrum bei tiefen Halsinfektionen: Eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Sömmer - HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Michael Haid - HNO-Klinik/Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Christian Hommerich - HNO-Klinik/Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Rainer Laskawi - HNO-Klinik/Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Martin Canis - HNO-Klinik/Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Christoph Matthias - HNO-Klinik/Universitätsmedizin Mainz, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod167

doi: 10.3205/14hnod167, urn:nbn:de:0183-14hnod1673

Published: April 14, 2014

© 2014 Sömmer et al.
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Einleitung: Tiefe Halsinfektionen zählen zu den gefährlichsten Erkrankungen in der HNO-Heilkunde. Diese Analyse gibt einen Überblick über die Mikrobiologie tiefer Halsinfektionen und Einflussfaktoren, die zu einer Änderung des Keimspektrums führen können.

Methoden: Von Januar 2002 bis Dezember 2012 wurden 63 Patienten mit tiefen Halsinfektionen in der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Göttingen behandelt. Es wurden intraoperative Abstriche entnommen. Die Inzidenz der häufigsten Erreger wurde analysiert und mit bestimmten Komorbiditäten verglichen.

Ergebnisse: Bei 17 Patienten (28,3%) lag eine Mischflora vor. Es wurden 22 pathogene Bakterienstämme angezüchtet. Die häufigsten aerob grampositiven Erreger waren Streptococcus viridans (26,7%), Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus aureus mit jeweils 16,7%. Die häufigsten aerob gramnegativen Erreger waren Escherichia coli, Klebsiella oxytoca und Haemophilus influenzae mit jeweils 3,3%. In der Gruppe der Anaerobier waren Bacteroides species (8,3%) am häufigsten. Staphylococcus aureus wurde signifikant häufiger in der Gruppe der Diabetiker (41,7% vs. 10,4%) gefunden.

Schlussfolgerungen: Bakteriologische Untersuchungen bei tiefen Halsinfektionen sind aufgrund der polymikrobiellen Charakteristik zur sicheren Diagnose des Keimspektrums zwingend notwendig. Im Gegensatz zum asiatischen Raum, wo Klebsiella pneumoniae der häufigste pathogene Erreger ist, liegt hier überwiegend ein aerob grampositives Keimspektrum vor. Besondere Beachtung gilt den Diabetikern, bei denen Staphylococcus aureus am häufigsten auftrat. Breitspektrumantibiotika sind zur Behandlung tiefer Halsinfektionen geeignet. Weiterhin sollte die empirische Antibiotikatherapie, vor allem bei Diabetes mellitus Patienten, Staphylococcen einschließen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.