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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Ein extramedulläres Plasmozytom der Rachenhinterwand

Meeting Abstract

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  • corresponding author Marcel Glaas - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Csaba Toth - Institut für Pathologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Felix Knapp - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod026

doi: 10.3205/14hnod026, urn:nbn:de:0183-14hnod0268

Published: April 14, 2014

© 2014 Glaas et al.
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Extramedulläre Plasmozytome stellen mit 2-4% aller Plasmazell-Erkrankungen eine Rarität dar, sind jedoch in 80% der Fälle im Bereich der Schleimhaut der oberen Atem- und Verdauungswege lokalisiert und damit für die HNO-Ärztliche Differentialdiagnose von Bedeutung.

2013 stellte sich eine 45-jährige Patientin mit seit zwei Monaten persistierenden Halsschmerzen in unserer Ambulanz vor. Dysphagie oder Dyspnoe bestanden nicht. Das Vorhandensein einer B-Symptomatik wurde verneint. In der HNO-Spiegeluntersuchung zeigte sich eine leicht bläuliche Erhabenheit im Bereich der Rachenhinterwand sowie der rechten Tonsillenregion von jeweils ca. 1 cm Größe. Die histologische Befundung nach Probenentnahme ergab die überraschende Diagnose eines Plasmozytoms mit Restriktion der Immunglobulin-Leichtketten Kappa. Die hämatoonkologische Komplettierung der Diagnostik mittels Knochenmarkpunktion, Serumelektrophorese sowie PET-CT zeigte keine weiteren Auffälligkeiten bis auf den bekannten Lokalbefund, sodass die Diagnose eines isolierten extraossären Plasmozytoms gestellt werden konnte. Im Verlauf erfolgte die Therapie mittels perkutaner fraktionierter Strahlentherapie des Befundes.

Die Patientin befindet sich seit ihrer Erstvorstellung in unserer Nachkontrolle ohne Hinweis auf ein erneutes Wachstum des Lokalbefundes.

Halsschmerzen stellen eines der häufigsten Symptome in der HNO-Heilkunde dar. Bei der von der Norm abweichenden Schleimhautbefunden sollte eine großzügige Indikation für eine Biopsie gestellt werden.

Obwohl die Therapie von extramedullären Plasmozytomen nicht primär in das Spektrum des HNO-Arztes fällt, müssen Befundkonstellationen wie im vorliegenden Fall in der differentialdiagnostischen Überlegung Beachtung finden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.