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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Der Neurosphären-Assay – eine Methode zur Isolierung, Propagation und Charakterisierung von Stammzellen des Spiralganglions

Meeting Abstract

  • Janina Steck - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Dorothee Röll - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Timo Stöver - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Stefan Heller - Department of Otolaryngology, Stanford University School of Medicine, Stanford, USA
  • corresponding author Marc Diensthuber - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod730

doi: 10.3205/11hnod730, urn:nbn:de:0183-11hnod7303

Published: April 19, 2011

© 2011 Steck et al.
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Text

Einleitung: Im Innenohr des Säugetiers führt Haarzellverlust zur Schwerhörigkeit gefolgt von einer Degeneration der Spiralganglienzellen, die elektrische Signale von der Cochlea ins zentrale Nervensystem übermitteln. Der Verlust von auditorischen Neuronen ist irreversibel, da das Spiralganglion keine regenerative Kapazität besitzt. Trotz des nicht vorhandenen regenerativen Potentials können aus dem Spiralganglion der neonatalen Maus Stammzellen isoliert werden.

Methoden: Aus dem Spiralganglion neonataler Mäuse wurden mittels Anwendung eines Neurosphären-Assays (NSA) Stammzellen isoliert, propagiert und expandiert sowie morphologisch und immunzytochemisch charakterisiert.

Ergebnisse: Ausgehend von Stammzellen des Spiralganglions kommt es in einer Suspensionskultur in Anwesenheit eines Cocktails aus EGF, IGF-1 und bFGF zur Bildung klonaler Sphären. Ein BrdU-Assay belegt, dass über 90% der Sphärenzellen durch Zellteilung entstehen. Die Sphärenzellen zeigen eine Expression der neuralen Stammzellmarker Nestin und Sox-2. Auch GATA-3, ein Transkriptionsfaktor, der während der Entwicklung in neuralen Vorläuferzellen exprimiert wird, kann in den Sphären nachgewiesen werden. Unter Differenzierungsbedingungen entwickeln sich in diesen Zellpopulationen GFAP-exprimierende Gliazellen und TUJ1-exprimierende Neuronen.

Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass der NSA eine geeignete und wertvolle Methode darstellt um Stammzellen aus dem Spiralganglion neonataler Mäuse zu isolieren, zu propagieren und zu charakterisieren. Diese sphärenbildenden Stammzellen sind ein vielversprechendes Modell für in vitro-Untersuchungen zur Entwicklung einer zukünftigen Zellersatztherapie für das Innenohr mit dem Ziel, neurale Elemente der Hörbahn zu regenerieren.

Unterstützt durch: Diese Arbeit wurde unterstützt durch die Frankfurter Forschungsförderung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (M.D.)