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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Modifiziertes Fibringel als injizierbares Trägermaterial für das Tissue Engineering von Knorpel

Meeting Abstract

  • corresponding author Daniel Skodacek - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
  • Katharina Storck - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
  • Rainer Staudenmaier - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod729

doi: 10.3205/11hnod729, urn:nbn:de:0183-11hnod7298

Published: April 19, 2011

© 2011 Skodacek et al.
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Einleitung: Die Generierung von Knorpelgewebe mittels Tissue Engineering umfasst in der Regel die Verwendung von Zellträgermaterialien. Das Trägermaterial bietet eine Stützfunktion für die verwendeten Zellen und ermöglicht die Deposition von spezifischer Extrazellulärmatrix. Primär injizierbare Materialien würden minimalinvasive klinische Anwendungen ermöglichen. Mit einem langzeitstabilen Fibringel konnte bereits in vitro Knorpelgewebe aus Einzelzellen ohne zusätzliches Trägermaterial gezüchtet werden. In der vorgestellten Arbeit sollen diese Ergebnisse im Tiermodell untersucht werden.

Methoden: Isolierte humane Chondrozyten wurden in der Fibrinogenkomponente des Fibringels suspendiert und subkutan in Nacktmäuse injiziert. Die Explantation erfolgte 4, 12, und 24 Wochen nach Injektion und das entstandene Gewebe wurde histologisch untersucht.

Ergebnisse: Selbst nach 24 Monaten in vivo konnte knorpelartiges Gewebe nach alleiniger Injektion von Fibringel mit suspendierten Chondrozyten nachgewiesen werden. Die Färbungen mit Alcian-Blau und Safranin-O zeigten knorpelspezifische Mucopolysaccharide und Aggrecan. Morphologisch und histologisch war das Gewebe kaum von nativem Knorpel zu unterscheiden.

Schlussfolgerungen: Die Kombination aus suspendierten Chondrozyten und modifiziertem Fibringel ermöglicht die Generierung knorpelartigen Gewebes in vivo nach direkter Injektion ohne feste Zellträger. Das Konzept des „injizierbaren Knorpels“ erscheint dadurch umsetzbar. Denkbare klinische Anwendungsmöglichkeiten sind mannigfaltig und umfassen z. B. die Therapie von Konturunregelmäßigkeiten nach Septorhinoplastiken, das Abdichten von Liquorleckagen, die Injektionsglottoplastik bei Stimmlippenparesen sowie die Therapie von Septumperforationen.