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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Die ziläre Funktion der Nasenschleimhaut bei HHT-Patienten nach längerfristiger Applikation von Estriol Nasensalbe

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Ulrich Sommer - Univ. HNO Klinik Mannheim, Mannheim
  • Boris A. Stuck - Univ. HNO Klinik Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - Univ. HNO Klinik Mannheim, Mannheim
  • Haneen Sadick - Univ. HNO Klinik Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod658

doi: 10.3205/11hnod658, urn:nbn:de:0183-11hnod6589

Published: April 19, 2011

© 2011 Sommer et al.
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Text

Einleitung: In den letzten Jahren konnte der positive Effekt der topisch applizierten Estriolnasensalbe in der adjuvanten Therapie des Morbus Rendu Osler (HHT) nachgewiesen werden. Dabei bewirken Östrogene auf der Schleimhaut eine Epithelmetaplasie durch Umwandlung des zilientragenden Flimmerepithels in ein keratinozytenhaltiges Plattenepithel. Eine Austrocknung der Nase wäre aufgrund der Epithelmetaplasie anzunehmen, jedoch existieren zur Zilienfunktion der Nasenschleimhaut unter langjähriger topischer Estriolsalbenanwendung zum jetzigen Zeitpunkt keine Daten.

Material und Methoden: Bei 13 HHT-Patienten und 19 gesunden Probanden wurden nasale Epithelzellen mittels Bürstenabstrich von der unteren Nasenmuschel gewonnen. Sämtliche Patienten verwendeten in der Vergangenheit mindestens ein halbes Jahr 0,1%-ige Estriol-Nasensalbe (2x/tgl). Nach Entnahme wurden die Zellen in RPMI Medium eingebracht und nach einer definierten Zeitspanne in einem Phasenkontrastmikroskop untersucht. Mittels einer digitalen Hochgeschwindigkeitskamera (Abtastrate 125 Bilder pro Sekunde) wurden jeweils 20 2s lange Videosequenzen angefertigt und die ziliäre Schlagfrequenz (CBF) automatisiert bestimmt. Die erfassten Parameter waren die Intaktheit des Zilienschlages (visuell) und die Zilienschlagfrequenz in Hz.

Ergebnisse: HHT-Patienten zeigten ebenso wie die gesunden Probanden einen gleichmäßigen, koordinierten Zilienschlag. Die CBF der HHT Patienten (n=13, 5.02 Hz ± 1.20 Hz) zeigte sich im Vergleich zu den gesunden Probanden (n=19, 9.12 Hz ± 2.34 Hz) jedoch statistisch signifikant (p=0,003) reduziert.

Schlussfolgerungen: Die ziliäre Funktion der Nasenschleimhaut ist bei HHT-Patienten trotz langjähriger topischer Estriolsalbenanwendung grundsätzlich intakt, auch wenn die Zilienschlagfrequenz reduziert ist. Dies könnte erklären, warum HHT-Patienten nach Estriolanwendung über keine übermässige Trockenheit der Nase klagen.