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Rekonstruktion von ausgedehnten Weichteildefekten des Gesichtes unter Einsatz von INTEGRA® Dermisersatz
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Published: | April 19, 2011 |
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Die Versorgung ausgedehnter Gesichtsdefekte, insbesondere wenn sie schichtübergreifend sind, stellt für den plastisch rekonstruktiv tätigen Chirurgen eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen Hautkrebsinzidenz, nehmen jedoch die Patientenzahlen zu. Die chirurgischen Konzepte zur Wundbettkonditionierung nach Tumorexzision lassen mehrere alternative Methoden zu. Nebst Würdigung der funktionellen und kosmetischen Resultate gewinnen zunehmend auch gesundheitsökonomische Aspekte an Bedeutung. Wir stellen repräsentativ den Fall einer 80-jährigen Patientin vor. Nach radikaler Exzision eines Basaliomes resultierte ein schichtübergreifender Defekt der Infraorbitalregion, der Wange und der linken Nasenhälfte mit teils exponiertem Knochen. Aufgrund des fortgeschrittenen Lebensalters und Komorbiditäten kam ein Radialislappen nicht in Frage. Zur Wundbettkonditionierung wurde eine Kollagenmatrix (Integra® Dermal Regeneration Template) auf den Defekt aufgebracht. Bereits 7 Tage später konnte bei suffizientem Granulationsgewebe Spalthaut transplantiert und der Weichteildefekt endgültig verschlossen werden. Die Rekonstruktion der Nase erfolgte zum späteren Zeitpunkt mittels paramedianem Stirnlappen. Mit dem Einsatz moderner Hautersatzmaterialien, steht dem rekonstruktiv tätigem Kollegen ein alternative Methode zur Defektversorgung im Gesichtsbereich zur Verfügung. Dermisersatzpräparate sind teuer, jedoch unter Berücksichtigung der verkürzten Liegezeit und Nachbehandlungsdauer ökonomisch. Sowohl das funktionelle als auch das kosmetische Resultat sind mehr als akzeptabel. Wir glauben, dass Dermisersatzpräparate in der plastischen Gesichtschirurgie an Bedeutung gewinnen werden und beziehen diese in unsere Behandlungsstrategie ein.