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Ring-Pin-Anastomosentechnik versus freier Nahttechnik beim freien mikrovaskulär anastomosierten Gewebetransfer
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung, Motivation: In der plastisch-rekonstruktiven HNO-Chirurgie ist der freie mikrovaskulär anastomosierte Gewebetransfer ein Standardverfahren. Hierbei stellt v. a. die Gefäßanastomose einen kritischen, zeitaufwändigen und chirurgisch sehr anspruchsvollen Teilaspekt der Operation dar. Über 90% aller Perfusionsprobleme entstehen im Bereich der anastomisierten venösen Phase und sind Anlass zur Revision. Aus diesem Grund wurde nach alternativen mikrovaskulären Anastomosetechniken gesucht, welche schneller, einfacher und sicherer als herkömmliche Nahttechniken sind.
Patienten und Methoden: Seit 2007 führten wir bei Defektrekonstruktionen mit mikrovaskulär anastomosierten freien Lappenplastiken an über 500 Patienten venöse Anastomosen in End-zu-End- und End-zu-Seit-Technik teilweise mit einem konsekutiv gelegten Gefäß-Loop mit dem weiter modifizierten Ring-Pin-System durch.
Ergebnisse: Die venösen Ring-Pin-Anastomosen zeigten deutlich weniger Thrombosen (<2%). Die Anastomosezeit verkürzte sich im Rahmen der Lernkurve um mehr als 50%. Die Handhabung des Kopplersystems ließ sich nach kurzer Einübungszeit problemlos auch von den mit dieser Technik nicht vertrauten Chirurgen durchführen.
Schlussfolgerung: Die modifizierte Ring-Pin-Anastomosentechnik stellt in unseren Augen eine verlässliche, zeitsparende und leicht durchzuführende Methode für die ansonsten kritische venöse Anastomose in der Mikrochirurgie dar. Dennoch sollten vom Operateur auch die üblichen Anastomosetechniken beherrscht werden, da anatomisch schwierig mit dem Kopplersystem zu erreichende Lagen, abweichende Gefäßdurchmesser von den erhältlichen Kopplerringen (1–4-mm) oder spezielle Venenbeschaffenheiten den Einsatz des Systems nicht erlauben.