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V.A.C. zur Präkonditionierung von Lappenplastiken?
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: In der Anwendung gestielter und freier Lappentransplantate sind Wundheilungsstörungen von gravierender Bedeutung. Mit Hilfe der V.A.C.-Therapie können die Methoden der Präkonditionierung und Prälaminierung gestielter oder freier Lappenplastiken erweitert und sicherer gemacht werden.
Methode: Wir berichten über die Technik und Methoden der Präkonditionierung und Prälaminierung gestielter und freier mikrovaskulär zu anastomosierender Lappenplastiken anhand von Fallbeispielen und vergleichen die Ergebnisse mit den Literaturangaben.
Ergebnisse: Durch die Präkonditionierung wird der später zu hebende Lappen zum einen auf die über den künftigen Gefäßstiel autonomisierte Blutversorgung vorbereitet, ohne dabei den Ursprungsort zu verlassen. Zum anderen erreicht man durch die V.A.C. in kürzester Zeit eine beiderseitige Epithelialisierung. Hierdurch wird es möglich, stabile Lappenplastiken reproduzierbar auch über die Grenzen der natürlichen Angiosome (sog. „Neosomen“) hinaus ohne erhöhtes Risiko einer Nekrotisierung zu verwenden.
Schlußfolgerungen: Gerade im oberen Aerodigestivtrakt, wo durch die Bewegung während des natürlichen Schluckvorganges und durch Speichel als aggressive Substanz die Stabilität von Lappenplastiken im häufig vorbestrahlten Gewebe immer eine Herausforderung darstellt, bietet sich durch die V.A.C.-Präkonditionierung eine Möglichkeit der Risikoverminderung. Durch die Technik der Prälaminierung kann Haut oder Schleimhaut auf die Lappenober- oder -unterfläche aufgebracht werden, so dass sie später dieser geforderten biochemischen und mechanischen Aufgabe widersteht. Gleichzeitig kann mit dieser Technik der Entnahmedefekt mit Hauttransplantaten bereits sicher verschlossen werden, so dass auch in diesem Bereich Wundheilungsstörungen vermieden werden können und so die Lebensqualität der Patienten schon unmittelbar postoperativ deutlich verbessert werden kann.