gms | German Medical Science

82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Cochlea Implantatation bei einseitiger Ertaubung und Tinnitus

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Tisch - HNO Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Annette Limberger - Hochschule Aalen, Studiengang Augenoptik und Hörakustik, Aalen
  • Stefanie Grözinger - HNO Klink Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Heinz Maier - HNO Klink Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod493

doi: 10.3205/11hnod493, urn:nbn:de:0183-11hnod4933

Published: April 19, 2011

© 2011 Tisch et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die Therapie bei einseitiger Taubheit mit Tinnitus war bislang auf konventionelle CROS-Versorgungen oder knochenverankerte Hörgeräte (BAHA) beschränkt. Eine Verbesserung des Tinnitus wurde hiermit in der Regel nicht erreicht. Als neue vielsprechende Alternative bietet sich hier die Cochlea-Implantat-Versorgung an.

Methoden: Bei 10 Patienten mit einseitiger Ertaubung und Tinnitus wurden das Sprachverständnis im Störlärm, das Richtungshören und die Tinnitusstärke nach Cochlea-Implantat-Versorgung im Vergleich zur vorheriger Situation untersucht.

Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen in Übereinstimmung mit anderen Autoren ein erheblich verbessertes Lokalisationsvermögen sowie eine Verbesserung des Sprachverständnisses im Störlärm. Der Tinnitus zeigte sich bei allen Patienten signifikant reduziert, bei 3 von 10 Patienten fast vollständig aufgehoben. Das Richtungshören war signifikant verbessert und somit die Lebensqualität deutlich erhöht.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Patienten zeigen, dass bei einseitiger Ertaubung die Cochlea-Implantat-Versorgung für die meisten Patienten die beste Therapiealternative darstellt. Darüber hinaus wird bei zusätzlicher Tinnitusproblematik dieser in einem Ausmaß vermindert, wie durch kein anderes Therapieverfahren. Die Vorstellung, dass einseitig taube Patienten nicht in der Lage sind, unterschiedliche Signalqualitäten (elektrisch/akustisch) zentral zu verarbeiten, ist nach den bislang vorliegenden Ergebnissen somit nicht mehr haltbar.