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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Cochlea-Implantat (CI) Versorgung im höheren Lebensalter

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Stark - HNO Klinik und Poliklinik, München
  • Jochen Steinhoff - HNO-Klinik und Poliklinik, München
  • Claudia Teschke - HNO-Klinik und Poliklinik, München
  • Sabrina Holzapfel - HNO-Klinik und Poliklinik, München
  • Henning Bier - HNO-Klinik und Poliklinik, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod479

doi: 10.3205/11hnod479, urn:nbn:de:0183-11hnod4791

Published: April 19, 2011

© 2011 Stark et al.
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Text

Einleitung: Die CI-Versorgung hat sich als Behandlungsmethode der Wahl sowohl bei angeborener als auch bei erworbener hochgradiger Schwerhörigkeit/Taubheit etabliert. Im Erwachsenenalter sind erworbene Hörstörungen weit verbreitet. Die zunehmende Lebenserwartung führt zu einer Zunahme der altersbedingten Hörbeeinträchtigungen. Limitierend können im höheren Alter schwerwiegende Begleiterkrankungen sein, die zu einem erhöhten Narkose-/Operationsrisiko führen.

Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Daten von 36 postlingual ertaubten Erwachsenen, die im Alter von 80 Jahren oder älter mit einem CI versorgt wurden untersucht. Erfasst wurden hierbei zum einen Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, anästhesiologische und chirurgische Komplikationen. In die Untersuchung mit eingeschlossen wurden auch Sprachverständlichkeitstests.

Ergebnisse: Alle 36 Patienten profitierten von der CI-Versorgung. Bei allen Patienten kam es zu einer signifikanten Verbesserung des Sprachverständnisses. Postoperativ kam es bei einer Patientin mit Gerinnungsstörung zu einer ausgeprägten Hämatombildung, so dass ein Revisionseingriff erforderlich wurde. Darüber hinaus kam es bei keinem Patienten zu chirurgischen oder anästhesiologischen Komplikationen.

Schlussfolgerungen: Kann mit einem Hörgerät keine für ein Sprachverständnis ausreichende Verstärkung erreicht werden, ist die Wiederherstellung der lautsprachlichen Kommunikationsfähigkeit mittels CI-Versorgung anzustreben. Narkose und Operation sind auch für ältere Patienten gut tolerabel, eine obere Altersgrenze für eine erfolgreiche CI-Versorgung gibt es nicht. Gerade Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter sind zur Aufrechterhaltung ihrer sozialen Kontakte auf ihre Fähigkeit zur lautsprachlichen Kommunikation angewiesen.