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Subjektive „Stromschläge“ durch Manipulation über der Mastoidektomie-Höhle bei Cochlea Implant Patienten: Fallvorstellungen und klinischer Verlauf
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Cochlea Implant Elektroden werden von den gängigen Herstellern bewusst mit ausreichender Reservelänge hergestellt. Die überschüssige Strecke wird in der bei OP-Ende nur noch von Weichteilen bedeckten Mastoidektomiehöhle verstaut. Prinzipiell ist eine Elektrodenbewegung durch retroaurikuläre Manipulation deshalb denkbar.
Methoden und Material: Es wurden sämtliche Patienten (Beobachtungsbeginn: 09/2006), die bei Kontrollvorstellung an unserer Klinik über Sensationen bei retroaurikulärer Manipulation klagten, einbezogen.
Bei den betreffenden Patienten wurde eine eingehende Anamnese erhoben, in der alle eindeutig die Reproduzierbarkeit der Sensationen durch manuelle Manipulation bestätigten. Die Untersuchung der Elektrodenlage wurde mittels hochauflösendem Felsenbein-CT durchgeführt.
Ergebnisse: Drei Patienten mit eindeutiger Anamnese und dazu passender Bilddiagnostik wurden ermittelt. Zwei von diesen wurden operativ revidiert, in einem Fall mehrfach mit Verschluß der Mastoidektomiehöhle mit Titanmesh. Eine Änderung der geklagten Beschwerden konnte durch die Operationen nicht erzielt werden..
Zusammenfassung: Ungeachtet der theoretischen Möglichkeit scheinen akustische Sensationen in den vorliegenden Fällen überwiegend nicht auf Bewegungen der Elektrode in der Cochlea zu beruhen. Es scheint sich eher z.B. um Irritationen von sensiblen Hautnerven im OP-Gebiet zu handeln. Insbesondere der Fall S.Z., bei dem eine Komplettabdeckung des Mastoids mit Titanmesh keinerlei Besserung brachte, legt diesen Schluß nahe. Eine gewisse Zurückhaltung mit operativen Maßnahmen scheint daher gerechtfertigt.