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Wertigkeit eines standardisierten Schwindelfragebogens und einer statischen Posturographie auf das Zuweisungsverhalten von Hausärzten
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Published: | April 19, 2011 |
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Ziel: Um das Zuweisungsverhalten für Patienten mit Schwindelbeschwerden unter Aspekten der Versorgungsforschung zu optimieren, wurden die Anwendungen einer statischen Posturographie und eines standardisierten Schwindelfragebogens evaluiert.
Methodik: Patienten mit subjektiven Schwindelbeschwerden füllten einen standardisierter Schwindelfragebogen (120 Items) aus. Eine statische Posturographie, Videookulonystagmographie inkl. kalorischer Untersuchung, Lage- und Lagerungsprüfung und hno-ärztliche Untersuchung vervollständigten das diagnostische Procedere. Bei Bedarf erfolgten auch konsiliarische Untersuchungen. Es wurde die Korrelation der Messergebnisse beider Geräte und die statistische Signifikanz überprüft.
Ergebnisse: Die Patientenkohorte bestand aus 50 Patienten (Alter: 53,8±17,8 Jahre). Hilfreich zur Detektion von Patienten mit einer vestibulären Genese (Vestibularisausfall,M. Meniere oder BPLS) waren die Amplitude bei geschlossenen Augen in X- und Y-Achse (p>0.035; p>0.022) in der statischen Posturographie. Anamnestisch waren bekannte Auslöser für den Schwindel signifikant korreliert mit einer hno-ärztlichen Diagnose (–0.345; p<0.27), sowie dem Auftreten von Übelkeit (–0.521; p>0.001).
Diskussion: Während die statische Posturographie für das Zuweisungsverhalten nur im Hinblick auf eine vestibuläre Genese von begrenztem Nutzen zu sein scheint, ergeben sich aus der Anamnese klare Indikatoren, die zu einer Überweisung zur Vestibularisdiagnostik führen sollten. Diese umfasst nur wenige Items des angewendeten Fragebogens.
Schlussfolgerung: Das Zuweisungsverhalten kann durch einen standardisierten Schwindelfragebogen unterstützt werden. Ein wesentlicher Vorteil durch eine statische Posturographie konnte nicht abgebildet werden.