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Grundlagenuntersuchung der zervikovestibulären Afferenzen in einer placebokontrollierten klinischen Studie mit monophasischer transkutaner Nervenstimulationsblockade
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Published: | April 19, 2011 |
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Der klinische Stellenwert zervikal somatosensorischer Vestibularisafferenzen aus den Bewegungssegmenten der oberen Halswirbel wird kontrovers diskutiert, da zervikal propriozeptive Fehlempfindungen bisher durch keinen Untersuchungsparameter ausreichend zu objektivieren sind.
Auf der Suche nach einem geeigneten Parameter rekrutierten wir vestibulär gesunde Probanden (n=49, 20–30 Jahre) randomisiert und prospektiv. Auf einem eigens hierfür konstruierten 3D Rumpfexkursions-Stuhl, der uns erlaubt bei fixierter Kopf-im-Raum-Position unterschiedliche tonische Rumpfexkursionshaltungen (Ante- und Retroflexion, Rumfseitneigung, Rumpftorsion) einzustellen, unterzogen sich 22 Probanden einer reversiblen zervikalen Nervenblockade (TENS) von C1-C3 (n=22). Im Vergleich zur Placebogruppe (n=27) wurde die Nystagmusmodulation mittels 3D-VOG >2 min in diesen veränderten Kopf-zu-Rumpf-Positionen geprüft.
Bei vestibulär gesunden jungen Probanden war ein sign. Anstieg (p≤0,05) der Vertikalnystagmusaktivität (VNA) durch das Einnehmen tonischer Rumpfflexion im Vergleich zum Spontannystagmus in gerader Kopf-Rumpfposition nachweisbar. Im placebokontrollierten Gruppenvergleich konnte nach TENS eine sign. Abnahme der VNA während tonischer Rumpfflexion nachgewiesen werden. In der tonischen Torsions-, Kipp- und Flexionshaltung konnte eine sign. Nystagmusabnahme in der TENS-Gruppe gegenüber der Placebogruppe gezeigt werden. In der TENS-Gruppe war die VNA sign. geringer.
Diese Ergebnisse objektivieren einen „zervikotonischen Provokationsnystagmus“, der bereits bei Gesunden nachgewiesen und durch eine TENS-basierte zervikale Nervenblockade placebokontrolliert moduliert werden konnte. Diese Ergebnisse geben Hinweise auf eine Mitbeteiligung der zervikalen Afferenzen bei der vestibulären Kopf- Rumpf- Koordination.