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Morbus Menière nach Zoster oticus
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Die Ätiologie des M. Menière ist bislang unklar. Es werden entzündliche Veränderungen, genetische Faktoren und autoimmunologische Vorgänge diskutiert. Mehrere Studien konnten erhöhte Spiegel von Varizella-Zoster-Viren in der Perilymphe von betroffenen Patienten nachweisen. Die folgende Kasuistik schildert den Fall einer Patientin, bei der ca. 20 Jahre nach einem Zoster oticus ein M. Menière diagnostiziert wurde.
Methoden: In unserer Schwindelambulanz stellte sich eine 76-jährige Patientin vor, die angab, vor ca. 20 Jahren an einem Zoster oticus der rechten Seite gelitten zu haben. Seit dem Zoster leide sie unter permanenter Gangunsicherheit, sowie unter einer persistierenden Hörminderung rechts und Tinnitus rechts. In den letzten Monaten sei es nun zusätzlich zu drei Drehschwindelanfällen über Stunden mit Übelkeit und Erbrechen gekommen. Die Patientin wurde klinisch untersucht, es wurde ein Tonschwellenaudiogramm, eine Videookulographie und ein cMRT durchgeführt.
Ergebnisse: Im Tonschwellenaudiogramm zeigte sich eine pantonale Hörminderung der rechten Seite bei geringem Hochtonabfall links. Die Videookulographie ergab eine hochgradige nicht kompensierte Unterfunktion des rechten horizontalen Bogenganges. Im cMRT ergaben sich keine pathologischen Befunde. Durch die bereits genannten Beschwerden werden die Kriterien eines sicheren M. Menière nach der Definition der American Academy of Otolaryngology, Head and Neck Surgery von 1995 erfüllt.
Schlussfolgerungen: Die Symptome der Patientin imittieren die typische Trias des M. Menière nach der Definition der American Academy of Otolaryngology, Head and Neck Surgery von 1995. Ohne daraus einen kausalen Zusammenhang herstellen zu können, könnte dieser Fall ein Hinweis darauf sein, dass Infektionen mit dem Varizella-Zoster-Virus zu einem Menière-Syndrom führen können. Die Hypothese einer viralen Genese des Morbus Menière würde dadurch unterstützt werden.