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17β-Estradiol reduziert die Stickstoffmonoxid-Produktion in Organkulturen der Meerschweinchenkochlea
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Bei Erkrankungen des Innenohrs ist der Einsatz natürlicher zytoprotektiver Substanzen zur Reduktion freier Radikale vielversprechend, weil nur geringe Nebenwirkungen zu erwarten sind. Ziel war es festzustellen: 1) in welchem Umfang 17β-Estradiol, für das Rezeptoren in der Cochlea vorliegen, die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) reduziert und 2) ob Unterschiede zwischen Cortischem Organ und Lateralwand bestehen.
Methoden: Der Cochlea männlicher Meerschweinchen wurden das Cortische Organ und die Lateralwand entnommen und separat für 6 Stunden in Zellkulturmedium gehalten. Den Organkulturen von je 12 Tieren (n=24) wurde 17β-Estradiol in zwei Konzentrationen zugefügt (rechte Ohren). Die Organkulturen der linken Ohren dienten jeweils als Kontrolle ohne Substanz. Die NO-Bildung wurde nach 6 Stunden im Überstand mittels Chemolumineszenz bestimmt.
Ergebnisse: 17β-Estradiol reduzierte die NO-Produktion im Cortischen Organ abhängig von der gewählten Estradiol-Konzentration um 43% (p=0,015) bzw. 46% (p=0,026). In der Lateralwand wurde die NO-Produktion bei beiden Konzentrationen um etwa 24% (p=0,131, p=0,125). gesenkt. Die Messwerte waren aufgrund interanimaler Unterschiede statistisch nicht signifikant. Dennoch zeigte sich bei der Analyse auf Einzeltierniveau eine deutliche Korrelation zwischen den NO-Konzentrationen im Cortischen Organ und der Lateralwand.
Schlußfolgerung: 17β-Estradiol reduziert die NO-Produktion besonders im Cortischen Organ der Cochlea, wodurch sich möglicherweise eine neue therapeutische Perspektive zum Schutz der Haarzellen auftut.