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Die Wüstenrennmaus ist ein etabliertes Modell zur Untersuchung altersbedingter Hörstörungen. Deshalb wurden bei dieser Art in ausgewählten frontalen Schnitten durch den Colliculus inferior (IC) mit immunhistochemischer Darstellung der Expression von GABA altersbedingte Veränderungen charakterisiert.

Dabei wurde die Querschnittsfläche des IC sowie die Gesamtzahl, die Querschnittsfläche und die Intensität der GABA-Färbung von Neuronen im zentralen Kern des IC bei 7 jungen (<1 Jahr) und 18 alten Tieren (3–5 Jahre) mit unauffälligem Mittelohrstatus bestimmt.

Die Querschnittsfläche des IC war bei alten Tieren (Mittelwert 3,14 mm²) im Vergleich zu jungen Tieren (3,62 mm²) signifikant reduziert (Mann Whitney U, p=0,017). Die Anzahl GABAerger Neurone im IC Querschnitt bei alten Tieren (166) war höher als bei jungen (145), allerdings war dieser Unterschied nicht signifikant (p=0,178). Die mittlere Querschnittsfläche GABAerger Neurone war bei alten Tieren (143,9 µm²) nur geringfügig aber nicht signifikant niedriger als bei jungen (153,2 µm²; p=0,657). Auch für den mittleren Grauwert GABAerger Neurone als Maß für die GABA-Expression konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den alten (109,7) und jungen Tieren (110,7) festgestellt werden (p=0,883).

Im Vergleich zur Ratte gab es im IC der Wüstenrennmaus keine Belege für eine altersbedingte Beeinträchtigung des GABAergen Systems. Diese Diskrepanz könnte dadurch erklärt werden, dass bei alten Wüstenrennmäusen nur relativ geringe cochleäre Hörverluste auftreten. Diese Hypothese wird durch vorläufige Befunde bei Wüstenrennmäusen mit Mittelohrinfektion gestützt bei denen im contralateralen IC die Anzahl GABAerger Neurone reduziert erschien.

Unterstützt durch: Gefördert durch die DFG Str275/4-5.