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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Determinanten der tinnitusbezogenen Belastung – eine epidemiologische Studie an 4.000 Patienten

Meeting Abstract

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  • Wolfgang Delb - Phoniatrie, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim
  • corresponding author Elisabeth Wallhäusser-Franke - Phoniatrie und Pädaudiologie/HNO-Klinik, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod319

doi: 10.3205/11hnod319, urn:nbn:de:0183-11hnod3192

Published: April 19, 2011

© 2011 Delb et al.
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Im 2. Halbjahr 2010 sandten wir allen 16.000 DTL (Deutsche Tinnitusliga)-Mitgliedern postalisch einen Fragebogen mit Fragen zu Tinnitus, Hörbeeinträchtigungen, Schlafqualtität, weiteren Erkrankungen, sowie zu bereits durchgeführten Tinnitustherapien und deren Erfolg zu. Unter anderem wurden folgende validierte Fragebögen verwendet: Die durch den Tinnitus bestehende Belastung wurde über den Mini-TF (Hiller und Goebel, 2004) erfragt, zur Einschätzung von Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung wurden Teile des Patienten-Gesundheitsfragebogens (PHQ-D, Gräfe et al., 2004) verwendet, und der Umgang mit belastenden Ereignissen wurde über die Resilienzskala (Leppert et al., 2008) erfasst. 4.000 Fragebögen gingen postalisch ein. Bisher wurden 2.000 Fragebögen ausgewertet. Es antworteten mehr Männer (58%), das Durchschnittsalter betrug 58,5 +/- 11,9 Jahre, bei 66% besteht der Tinnitus seit mehr als 10 Jahren und bei 32% seit mehr als 1 Jahr. Meist ist er ständig (81%) und als Pfeifton (45%) zu hören. Bei der Tinnitus-Belastung wurden 22% Grad I, 21% Grad II und 31% Grad III zugeordnet. 26% erwiesen sich mit Grad IV als schwerst belastet. 70% geben Schlafstörungen an und die Hälfte von ihnen sehen in Tinnitus den Grund dafür. Den besten Therapieerfolg (24,6%) erzielten Aufenthalte in auf Tinnitus spezialisierten oder psychosomatischen Kliniken. Jedoch 39,5% half keine Therapie dauerhaft. Eine detaillierte Auswertung im Hinblick auf Determinanten der Tinnitusbelastung, psychische Komorbiditäten und Behandlungserfolge der durchgeführten Therapien aus dieser bisher umfassendsten Tinnitus-Umfrage wird vorgestellt und die Konsequenzen werden diskutiert.

Unterstützt durch: Deutsche Tinnitus-Liga e.V., Schaaf & Maier Hörgeräte GmbH, auric Hörsysteme GmbH & Co. KG