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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Depression als prädiktiver Faktor für die Lebensqualität nach Resektion eines Akustikusneurinoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Miriam Brodbeck - HNO-Uniklinik Ulm, Ulm
  • Alireza Gharabaghi - Universitätsklinik für Neurochirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod306

doi: 10.3205/11hnod306, urn:nbn:de:0183-11hnod3060

Published: April 19, 2011

© 2011 Brodbeck et al.
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Einleitung: Die behandlungsassoziierte Lebensqualität (QoL) bei Akustikusneurinompatienten spielt in Bezug auf verschiedene Behandlungsmodalitäten (Operation, Radiotherapie, Verlaufskontrolle) eine zunehmend wichtige Rolle. Dabei gilt es prädiktive Faktoren zu identifizieren, die einen negativen Einfluss auf die QoL haben. Ziel dieser Studie war es den Einfluss von Depression auf die QoL nach Akustikusneurinomresektion zu untersuchen.

Methoden: Wir führten eine prospektive Studie mit 61 Patienten durch, die sich einer Akustikusneurinomresektion unterzogen. Davon konnten 40 Patienten berücksichtigt werden. Zur Erfassung der QoL wurde der Short form-36 (SF-36) verwendet, zur Beurteilung des psychologischen Status das Beck depression inventory (BDI). Präoperativ wurden zwei Gruppen gebildet: P1 mit einem BDI ≥10 (depressiv) und P2 mit einem BDI<10.

Ergebnisse: P1 umfasste 10 Patienten (6 Frauen, Durchschnittsalter 52,9 Jahre). P2 umfasste 30 Patienten (17 Frauen, Durchschnittsalter 47,4 Jahre). Im Vergleich zur deutschen Normpopulation schnitten depressive Patienten in vielen Kategorien des SF-36 schlechter ab. Dabei zeigten präoperativ depressive Patienten im Langzeitverlauf zwar eine signifikante Verbesserung ihrer BDI Werte, jedoch waren sie weiterhin schlechter als die Vergleichsgruppe ohne präoperative Depressionen.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass es präoperativ möglich ist depressive Akustikusneurinompatienten zu erkennen, deren QoL unabhängig vom Ergebnis der Operation postoperativ reduziert ist. Depressionen stellen einen wichtigen Begleitfaktor für eine schlechtere QoL dar. Dies legt nahe solchen Patienten bereits präoperativ eine geeignete psychologische Unterstützung zukommen zu lassen, um das postoperative Ergebnis in Bezug auf QoL zu verbessern.