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Nodal Ratio als unabhängiger prognostischer Faktor bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Der Lymphknotenstatus besitzt eine hohe prognostische Relevanz bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs. Ob die sogenannte Nodal Ratio, das Verhältnis von histologisch positiven zu im Rahmen der Neck dissection insgesamt entfernten Lymphknoten, möglicherweise ebenfalls mit der Prognose assoziiert ist, steht bei Kopf-Hals-Karzinomen aktuell zur Diskussion. Ziel dieser Studie war daher die Evaluation des Einflusses der Nodal Ratio auf das Überleben bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs.
Methoden: Es erfolgte die retrospektive Analyse von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs und N+-Status. Der mögliche Einfluss von Alter, Geschlecht, TNM-Stadium und Nodal Ratio auf das Überleben wurde mittels uni- und multivariater Methoden (Cox-Modell) getestet (p<0,05).
Ergebnisse: Es wurden 138 Patienten (m=128, w=20) mit Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs und N+-Status untersucht (Larynx n=20, Oropharynx n=54, Hypopharynx n=52, Mundhöhle n=8, Nasopharynx n=2, Ösophagus n=2). Die mittlere Anzahl von entfernten Lymphknoten lag bei 20 (2–63). In der univariaten und multivariaten Überlebensanalyse zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen Nodal Ratio und Prognose (Überlebenszeit) (p<0,04). Das Alter, das Geschlecht der Patienten und das T-Stadium (T1/T2 vs. T3/T4) waren nicht mit der Überlebenszeit assoziiert.
Schlussfolgerung: Die Nodal Ratio scheint ein eigenständiger, vom T- und N-Status unabhängiger Prognosefaktor bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs zu sein und sollte daher künftig bei Therapieentscheidung und Prognoseabschätzung miteinbezogen werden.