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Transportproteine in Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs
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Published: | April 19, 2011 |
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Für einige Arten solider Tumore wurde gezeigt, dass der Expressionsgrad bestimmter zellulärer Transportproteine in den Karzinomzellen deren Zytostatika-Sensitivität (Multidrug-Resistenz), die Tumorangiogenese sowie antiapoptotische Mechanismen beeinflussen kann. Unklar ist, welche spezifischen Veränderungen im Expressionsmuster dieser Transportproteine in Plattenepithelkarzinomen des Oro-/Hypopharynx und Larynx (HNSCC) zu beobachten sind und welche Bedeutung diese Transporter als Marker zur Vorhersage einer Chemotherapieresiszenz oder einer schlechten Prognose haben. In 34 HNSCC-Gewebeproben und gesundem Kontrollgewebe derselben Patienten wurden die Expression von 21 verschiedenen Aufnahme- (SLC- und SLCO-) und Efflux- (ATP-Binding Cassette-) Transportern (quantitative RT-PCR, MIQE-konform) bestimmt. Das Verhältnis der Expression im Tumor vs. Normalgewebe wurde mit klinischen Parametern korreliert. Im Vergleich zum umgebenden normalen Gewebe fand sich im Tumorgewebe eine signifikant erhöhte Expression von SLCO1A2 und SLCO1B3 sowie eine verringerte Expression von SLCO1C1 und SLCO2B1 (jew. p<0,0001). Eine verminderte SLCO1C1- (p<0,024) und SLCO2B1-Expression (p<0,022) im Tumor war mit einem signifikant schlechteren 5-Jahres-Überleben assoziiert. Ein ausgedehnter Lymphknotenbefall (N≥2) korellierte mit einer verminderten mRNA-Expression des Aufnahmetransporters SLC22A4 im Tumorgewebe. Das Expressionsmuster einiger Transportproteine unterscheidet sich deutlich zwischen Normal- und Tumorgewebe mit bis zu 10-fach veränderten mRNA-Konzentrationen. Die Pilotstudie lässt ferner einen Zusammenhang zwischen dem Expressionsniveau bestimmter Transportproteine mit der Invasivität (Tumorstadium) und der Prognose vermuten, was in weiterführenden Untersuchungen bestätigt werden muss.