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Verschlechtert sich die Genauigkeit der radiologischen Diagnostik von Mundhöhlen- und Oropharynxkarzinomen durch Anwendung moderner Multidetektor-Computertomographie (MDCT)?
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Published: | April 19, 2011 |
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Ziel: Zur Minimierung von Artefakten durch Zahn-implantate wird beim CT-Staging von Mundhöhlen- und Oropharynxkarzinomen zusätzlich zur primär axialen Schichtführung eine komplementär angulierte Schichtführung durchgeführt. Den neuen MDCT Scannern fehlt die Fähigkeit zur Angulation und somit die Möglichkeit komplementär angulierte Scans durchzuführen.
Material und Methoden: Die Scans eines angulierbaren 64 Zeilen MDCT Scanners wurden bei 53 Patienten mit histologisch gesichertem Mundhöhlen- oder Oropharynxkarzionom ausgewertet. Die Anzahl der durch Zahnimplantatartefakte beeinträchtigten Scans wurde qualitativ und quantitativ auf einer 3 Punkte-Skala bewertet. Drei verblindete Untersucher (Radiologen) evaluierten unabhängig voneinander primär axiale und sekundär angulierte Scans und ermittelten das TN-Stadium. Die Ergebnisse wurden mit den vorhandenen Histologien abgeglichen.
Ergebnisse: In 39% der Scans waren Artefakte in der Mundhöhle, in 37% im Oropharynx nachweisbar. 24% wurden als beeinträchtigend und 5% als nicht diagnostisch verwertbar eingestuft. 39 von 54 (74%) der Tumoren wurden in den primären axialen Scans diagnostiziert. Die Sensitivität der MDCT stieg durch die Hinzunahme der angulierten Scans von 69,3% auf 75,5% (p=0,5-0,06). Bei T1 Tumoren verdoppelte sich die Detetektionsrate (p=0,035). Die Beurteilung der sekundär angulierten Scans führte zum „upstaging“ in 7 Tumoren (13%). Das N-Staging wurde nicht beeinflusst.
Fazit: Die sekundär angulierten Scans verändern das T-Staging in 13% der untersuchten Studienpopulation und zu einer Verbesserung der Detektion. Dies zeigt die Unverzichtbarkeit der sekundär angulierten Scans für das präzise CT-Staging bei Mundhöhlen- und Oropharynxkarzinomen.