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Metastasiertes Plattenepithelkarzinom der Haut im Kopf- und Hals: Definition einer Gruppe mit niedrigem Risiko durch ein neues Staging-System und Vergleich der kombinierten Behandlung mit Chirurgie
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Published: | April 19, 2011 |
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Es gibt Evidenz, dass Patienten mit metastasiertem Plattenepithelkarzinom der Haut im Kopf- und Halsbereich bessere Heilungschancen durch kombinierter Behandlung (Chirurgie und post-operative Bestrahlung) als durch Operation alleine haben. Trotzdem gibt es einen weltweiten Trend in der Krebstherapie in Richtung Individualisierung zu einer verbesserten Tumorkontrolle und gleichzeitig reduzierter Nebenwirkungsmorbidität. Bis vor Kurzem wurden alle Patienten mit metastasiertem Plattenepithelkarzinom der Haut im Kopf- und Halsbereich als N1 laut AJCC klassifiziert, ohne die Anzahl und die Grösse der metastatischen Lymphknoten in Betracht zu ziehen, trotz der Tatsache, dass die Tumorkontrolle und das Überleben abhängig vom Gesamtvolumen der Metastasen sind. Das neue Staging-System von O´Brien (P-System) und Forest (N1S3) ermöglichen eine Vorhersage der Behandlungsergebnisse durch die Anzahl und die Grösse der metastatischen Lymphknoten, ähnlich wie bei Schleimhaut-Plattenepitelkarzinomen im Kopf- und Halsbereich. In unserer Studie wurden die Behandlungsergebnisse solcher Patienten von zwei HNO-Universitätskliniken in Sydney statistisch analysiert. Das krankheitsspezifische Überleben nach 5 Jahren liegt bei 100% und die regionale Kontrollrate bei 92% in der Gruppe der Patienten mit einer einzigen Halslymphknotenmetastase kleiner als 3 cm und ohne Kapseldurchbruch. Deswegen scheint die chirurgische Behandlung alleine ohne postoperative Bestrahlung in dieser Gruppe mit niedrigem Risiko genauso erfolgreich zu sein wie die kombinierte Therapie, wo die kombinierte Therapie deutlich mehr Nebenwirkungsmorbidität erzeugt, ohne die Behandlungsergebnisse weiter verbessern zu können.