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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Differentialdiagnose der peripheren Facialisparese: intracerebrale Manifestation eines Burkitt-Lymphoms

Meeting Abstract

  • corresponding author Marlen Bernhardt - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkranke Würzburg, Würzburg
  • Alexander Sturm - Universitätsklinik/Kinderklinik, Würzburg
  • Andreas Radeloff - Universitätsklinik/HNO, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Universitätsklinik/HNO, Würzburg
  • Boris Tolsdorff - Universitätsklinik/HNO, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod164

doi: 10.3205/11hnod164, urn:nbn:de:0183-11hnod1648

Published: April 19, 2011

© 2011 Bernhardt et al.
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Text

Einleitung: Non-Hodgkin-Lymphome machen etwa 7% aller malignen Tumorerkrankungen im Kindesalter aus. Das Burkitt-Lymphom nimmt als spezielle Form des Non-Hodgin-Lymphoms eine Sonderrolle ein. Das sporadische Burkitt-Lymphom manifestiert sich dabei vor allem abdominal.

Fallbeispiel: Ein 7-jähriges Mädchen wurde zur Mitbeurteilung einer seit wenigen Tagen bestehenden peripheren Facialisparese in unserer Klinik vorgestellt. In der Untersuchung fiel neben der kompletten Parese ein Paukenerguss auf der gleichen Seite auf. In der radiologischen Diagnostik zeigten sich eine einseitige Verschattung der Mastoidzellen sowie eine intracerebrale Raumforderung im Bereich der Felsenbeinspitze. Bei Verdacht auf eine otogene Meningitis mit intracerebralem Abszess wurde eine Mastoidektomie sowie im Verlauf eine Exploration der Felsenbeinspitze durchgeführt. Intraoperativ konnte die Verdachtsdiagnose nicht bestätigt werden. Stattdessen fielen in der weiteren Diagnostik bei zunehmender Verschlechterung des Allgemeinzustandes lymphomverdächtige mediastinale und abdominale Raumforderungen auf. Eine Histologiesicherung ergab die Diagnose eines Non-Hodgkin-Lymphoms Typ Burkitt.

Verlauf: Bei Vorliegen eines Lymphoms mit ZNS-Befall wurde mit einer systemischen sowie intrathekalen Chemotherapie begonnen. Darunter zeigte sich eine deutliche Tumor-regredienz sowie eine Verbesserung der Facialisparese. Die Therapie dauert aktuell noch an.

Zusammenfassung: Die Facialisparese als häufigste Hirnnervenläsion hat verschiedene Ursachen. Auch bei Kindern sollte jedoch differentialdiagnostisch an eine mögliche neoplastische Ursache gedacht werden.