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Diagnostik und Therapie der juvenilen Miliartuberkulose – Ein Fallbericht
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Published: | April 19, 2011 |
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Hintergrund: Der Befall des Ohres und des Felsenbeins im Rahmen einer Tuberkuloseinfektion stellt eine Rarität im Bereich der HNO-Heilkunde dar.
Falldarstellung: Wir berichten über den Fall eines 5-jährigen Jungen, bei dem eine Miliartuberkulose auf Grund einer Ohrsymptomatik primär diagnostiziert wurde. Es wird das interdisziplinäre Vorgehen erläutert: Der Patient stellte sich zunächst mit einer Schwellung des Vorfußes in der pädiatrischen Orthopädie vor. Bei einer zusätzlich aufgefallenen Otorrhoe links erfolgte die HNO-ärztliche Untersuchung. Auf Grund des otoskopischen Befundes wurde weitere Diagnostik veranlasst, welche laborchemisch und radiologisch eine Tuberkulose mit ossärem und zerebralem Befall bestätigte. Es wurde eine antituberkulöse 4-fach Kombinationstherapie eingeleitet und das linke Ohr im Intervall mittels einer Tympanoplastik und Mastoidektomie saniert.
Diskussion: Bei unklarer, länger anhaltender Otorrhoe ist differentialdiagnostisch auch an eine Tuberkuloseinfektion des Ohres zu denken. Außerdem sind bereits bei Verdacht auf eine Tuberkuloseinfektion entsprechende Isolations- und Hygienemaßnahmen unverzüglich einzuleiten.