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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Keimverteilung und Resistenzen – ambulant vs. stationär: Wer trägt das virulentere Potential?

Meeting Abstract

  • corresponding author Henrik Losenhausen - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Peter Rolf Issing - HNO Klinik Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Jobst von Scheel - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod151

doi: 10.3205/11hnod151, urn:nbn:de:0183-11hnod1515

Published: April 19, 2011

© 2011 Losenhausen et al.
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Text

Einleitung: Seit jeher stellt sich die Frage, ob Infektionen, die bei stationär versorgten Patienten auftreten, ihren Ursprung im endogenen Keimreservoir haben oder ob Krankenhäuser tatsächlich „krank machen“. Dargestellt wird ein Vergleich zwischen den Antibio-grammen der in einer Studie gefundenen stationären Keime mit denen der ambulanten Patientenklientel, um die Frage zu klären, wer die höhere potentielle Virulenz aufweist.

Methode: Während des 4jährigen Erfassungszeitraumes wurden die Daten von 1523 ambulanten und 4526 stationären Patienten erhoben und die Keime, Resistenzen und Resistenz-entwicklung mit vergleichbaren Raten des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems, des European Antimicrobial Resistance Surveillance System sowie europäischen Studien zur Resistenz- und Keimverteilung verglichen.

Ergebnisse: Bei Oxacillin resistenten koagulasenegativen Staphylokokken lag die auf der Station gefundene Rate nahezu doppelt so hoch wie die der Ambulanz. Sehr nahe kamen sich beide Raten bei Piperacillin resistenten Pseudomonaden. Hier fand sich der Anteil der stationär gefundenen Keime mit 6,2 und der ambulant gefundenen Keime mit 4,9 etwas oberhalb der 25% Perzentile des ICARE Projektes. Bei den Resistenzraten für Cefalosporine der 3. Generation bei E. coli lagen die ambulanten Resistenzraten mit 3,1 um die Hälfte höher als die der stationär gefundenen Resistenzraten, ebenso überwiegte bei den Ciprofloxacin resistenen Pseudomonaden der Anteil im ambulanten Bereich mit 17,8 deutlich gegenüber der stationär gefundenen mit 10,4.

Diskussion: Durch den massiven Einsatz von potenten Antibiotika haben wir uns neue Probleme durch multiple Antibiotikaresistenzen geschaffen. Der Ernst der Lage offenbart sich dabei zumeist erst im Krankenhaus, da hier in der Regel schwerwiegendere, den Patienten potentiell bedrohliche Krankheitsbilder zu therapieren sind.