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Patientenperspektive in der Tumornachsorge bei Kopf-Hals-Tumoren
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Die Sichtweise von Patienten in der Tumornachsorge wurde bei n=300 Patienten erfasst. Der Fragebogen basiert auf der offiziellen WHO Klassifikation zur Beschreibung von Funktionseinschränkungen und Behinderungen (ICF) und dem validierten ICF Core Set für Kopf-Hals-Tumore.
Methoden: Fragebogen-basierte Patientenbefragung. Der Fragebogen umfasst 15 Positionen, die von den Patienten entsprechend ihren persönlichen Prioritäten bewertet wurden. Die pseudonymisierten Daten gaben Aufschluss zum (1) Zeitpunkt der Befragung bezogen auf die Tumorbehandlung, (2) Tumorlokalisation, (3) Staging. Der "Zeitpunkt" gliedert sich in 3 Gruppen: (a) mit histolog Tumordiagnose aber noch vor Therapie, (b) im 1. Jahr nach Therapie, (c) >3 Jahre nach Therapie
Ergebnisse: „Überleben“ hat bei allen Patienten höchste Priorität (58%). An 2. Stelle rangierten „Aktivitäten des täglichen Lebens“ (50%) und Probleme bei der „Kostenübernahme durch das Sozialsystem“ (49%). Der letzte Aspekt ist besonders bei Patienten in den Tumorstadien I, II wichtig.
„Verständlich zu Sprechen“ (46%) ist für die meisten Patienten wichtiger als eine verbesserte „Schmerztherapie“ (36%) oder Verbesserungen bei der „Nahrungsaufnahme“ (33%). Die „Nahrungsaufnahme“ ist vor allem bei den Tumorstadien III , IV sowie im 1. Jahr nach der Therapie wichtig. Die relativ geringste Bedeutung aus Patientensicht wird 3 Aspekten zugemessen: „Ansehen von Tumorfolgen“ (5%), „alle Körperteile zu behalten“ (10%), und besser „mit Angst und Traurigkeit umzugehen“ (15%). Das Ansehen von Tumorfolgen wurde v.a. von Überlebenden >3 Jahre angegeben.
Schlussfolgerung: Patientenprioritäten verändern sich im Lauf der Zeit und in Abhängigkeit von der Prognose. Sie sind ein wichtiger Aspekt bei der Tumornachsorge und sollten in aktuellen Therapiekonzepten berücksichtigt werden.
Unterstützt durch: Deutsche Krebshilfe e.V.