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Reliabilität HNO-ärztlicher Beurteilungen als Telemedizinisches Konsil
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Published: | April 19, 2011 |
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Ziel: Die Telemedizin ermöglicht eine fachspezifisches Diagnostik unter Überbrückung einer räumlichen oder auch zeitlichen Distanz zwischen Arzt und Patienten oder zwei sich konsultierenden Ärzten. Das Ziel der gegenwärtigen Studie war die Erhebung der Zuverlässigkeit von Diagnosestellungen anhand übertragener Videodaten von Kehlkopf-Stroboskopien.
Methodik: Bei 250 Patienten (115 Frauen, 135 Männer; Alter: 55,4 ± 15 Jahre) mit Verdacht auf eine pathologische Larynxveränderung wurden demographische Daten und eine fachspezifische Anamnese erhoben. Es erfolgte die Stroboskopie des Kehlkopfes, Diagnosestellung und Therapieeinleitung. Alle erhobenen Befunde wurden digital archiviert. Diese Daten wurden räumlich und zeitlich getrennt einer erneuten Auswertung (ohne Anwesenheit des Patienten) durch einen verblindeten Untersucher zugeführt. Erneut wurde eine Diagnose gestellt sowie ein standarisiertes therapeutisches Procedere vorgeschlagen. Die Übereinstimmung der Diagnosen und Therapievorschläge wurde evaluiert.
Ergebnis: Es zeigte sich eine mittlere Übereinstimmung der Diagnosen (83,1%) und eine hohe Übereinstimmung der Therapievorschläge (94,1%). Bei den abweichenden Beurteilungen wurde im Rahmen der Zweitbeurteilung zweimal unnötige Operationen (‚Übertherapie’) angeraten und dreimal eine Operationsindikation nicht gestellt.
Schlussfolgerung: Die telemedizinische Beurteilung von Kehlkopf-Stroboskopien ist insgesamt zuverlässig mit geringen Abweichungen gegenüber dem Ergebnis einer koventionelle HNO-ärztlichen Untersuchung.
Unterstützt durch: Gefördert vom Zukunftsfond des Landes Mecklenburg Vorpommern